Können Geschichts- und Neurowissenschaften zusammenarbeiten? Zeichnet sich eine Neurohistorie ab? Was ist von ihr zu erwarten? Werden neue Fragen gestellt und auf alte Fragen neue Antworten geboten? Lassen sich neurohistorisch innovative Forschungsbereiche erschließen? Stellt die neurowissenschaftliche Gedächtnisforschung gängige geschichtswissenschaftliche Methoden und Theorien in Frage? Auf diese Fragen gibt die neueste Forschung gegensätzliche Antworten. Niels Birbaumer und Dieter Langewiesche erörtern sie und erkunden von beiden Seiten, der Neuro- und der Geschichtswissenschaft, was von einer Neurohistorie zu erwarten ist. Die Autoren wenden sich gegen aufgeregte Szenarien, die von Aufbruchsvisionen über Paradigmenwechsel bis hin zu Bedrohungsängsten reichen. Vielmehr wollen sie Lust machen, Fachgrenzen zu überschreiten und innovatives Denken zu provozieren. Dieses Pamphlet ist ein intellektuelles Wagnis und eine freudvolle Herausforderung.