Was ist ,Naives Erzählen' und wieso gilt es als obsolet? Diese Arbeit untersucht die poetologischen Auswirkungen der modernen Erzählkrise auf die deutschsprachige Literatur der Jahrtausendwende am Beispiel einiger Romane Helmut Kraussers. Zum einen analysiert sie als ein Beitrag zur Helmut-Krausser-Forschung die auffällige Häufung biografischer Schreibweisen in seinem Werk. Zum anderen bestimmt sie dieses Werk als prototypisch für ein Schreiben nach der sogenannten ,Wiederkehr des Erzählens', eine literarische Prosa, die gegenüber den komplexeren Ansprüchen von literarischer (Post-)Moderne immer aufs Neue ihre ,Nicht-Naivität' zu beweisen hat. Gezeigt wird, welche konkreten Auswirkungen die Erzählkrise als regulierendes Diskursphänomen auf das ,Neue Erzählen' seit den 1990er Jahren immer noch hat.
Die Arbeit leistet einen substantiellen Beitrag zur Krausser-Forschung und markiert sowohl in ihren begriffsbestimmenden Teilen als auch vor allem im analytischen Teil selbst eine Forschungsposition zum Status des ,Neuen Erzählens' nach der Postmoderne.
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