Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Verleihung des Wirtschaftsnobelpreises des Jahres 2017 an Richard Thaler für seine Verdienste um die Verhaltensökonomik haben die von ihm miterfundenen Nudges einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. In der Politik hingegen werden Nudges als möglicher Bestandteil des politischen Werkzeugkastens schon länger von immer mehr Regierungen weltweit mit großem Interesse betrachtet; 2014 wurde eine entsprechende Regierungsabteilung in den Vereinigten Staaten gegründet, 2015 folgten Australien und Deutschland diesem Beispiel. Viele der im Bereich der Politik denkbaren und angedachten Nudges gehen in ihren Absichten und Zielen über die Überlegungen Thalers hinaus. Sie werden in der Literatur als nicht-paternalistische oder auch pro-social Nudges bezeichnet und stehen im Mittelpunkt dieser Hausarbeit. Es soll im Folgenden aufgezeigt werden, wo ihre Möglichkeiten liegen - aber auch, wo sie an Grenzen stoßen. Dazu wird zunächst definiert, was ein nicht-paternalistischer Nudge in Abgrenzung zu den Vorstellungen von Thaler und Sunstein ist, bevor zwei Untersuchungen vorgestellt werden, die sich mit der Akzeptanz unterschiedlicher Nudges in unter-schiedlichen Staaten von Seiten der Bevölkerung befassen. Daran anschließend werden drei verschiedene nicht-paternalistische Nudges vorgestellt und näher auf ihre Möglichkeiten und Grenzen hin untersucht. Schlussendlich werden die Ergebnisse zusammengefasst und kritisch gewürdigt. Dabei wird deutlich werden, dass sich bei der Nutzung von Nudges als politisches Instrument nicht nur die Frage danach stellt, ob sie funktionieren, sondern immer auch die Frage nach ihrer jeweili-gen politischen Begründung, Legitimation und Akzeptanz. Da das Feld möglicher Nudges sehr weit und die wissenschaftliche Literatur dazu mannigfaltig ist, kann im Rahmen dieser Hausarbeit keine umfassende Darstellung und Systematisierung aller denkbaren nicht-paternalistischer Nudges erfolgen. Vielmehr geht es darum, anhand der drei ausgewählten Beispiele einen möglichst breiten Überblick über die Arten und Anwendungsfelder von nicht-paternalistischen Nudges zu bieten und allgemeine Fragen und Probleme aufzuwerfen, die so auch für andere Nudges übertragbar erscheinen.
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