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Autorenporträt
Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman »Das Ungeheuer« erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband »Seltsame Materie«, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer*innen aus dem Ungarischen.
buecher-magazin.deIm Wintersemester 2014 hielt Terézia Mora, die einige der schönsten Sätze der deutschsprachigen Literatur geschrieben hat, im Rahmen der Frankfurter Poetikdozentur fünf Vorlesungen. Die Themen wählen die Vortragenden selbst, und Mora entschied sich dafür, ihre Zuhörer an ihrem Schaffensprozess teilhaben zu lassen. Sie spricht vom ersten Buch ("Aus der Höhle kommen und überleben, nicht irgendwie, sondern in einer neuen Qualität."), vom Ordnen der Gedanken, vom Kommen und Gehen ihrer Charaktere, von Recherchereisen und über Ungeheuer, davon also, wie man das Äußerste und Innerste beschreibt und auch das überlebt. Immer wieder stellt sie Fragen, die im Laufe des Schreibprozesses wichtig werden ("Wie wurde die Sprache benutzt, dort, wo du sie zum ersten Mal erlernt hast? Wer hat wie mit wem gesprochen?") und sagt Sätze, die man sich direkt an die Wand schreiben sollte ("Der Bereich, in dem es an Worten fehlt, ist derjenige, in den der Schriftsteller hineinschreibt."). Was dieser Text dankenswerterweise nicht ist: eine Sammlung von Schreibtipps und -tricks, eine abstrakte Abhandlung, esoterisch, egozentrisch. Was dieser Text ist: schön, wirklichkeitsnah, spannend und klug.
In höchsten Tönen, an der Grenze zum Dithyrambischen, bespricht Andreas Breitenstein diesen Band, in dem Mora poetologische Auskunft über ihr Schreiben gibt. Als hohes Verdienst würdigt er schon ihre interessante Herkunft aus der deutschen Minderheit in Ungarn, die sie zu den halb deutschen halb migrantischen Autoren zählen lässt, durch die die deutsche Literatur - von den "nach innen gewendeten Rändern" aus - erneuert hätten. Mora, so insistiert, hat all die Literaturpreise, die sie bis jetzt bekommen hat, zu recht erhalten: Sie ragt für Breitentein aus all jenen Autoren, die die deutsche Literatur in den letzten Jahren so "welthaltig und zeitgemäß" machten, heraus. Mit Bewunderung schildert Breitenstein, wie Mora ihre Kindheit in Sopron an der österreichischen Grenze schildert: eine Welt der Gewalt, der Dunkelheit und Hierarchien, die Mora aber mit ihrer ganz eigenen Kraft in Literatur umgemünzt habe, indem sie "das Destruktive mittels Sprache und Form aufzufangen und in Konstruktives zu verwandeln" strebe. Eine dringliche Leseempfehlung!