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Tobias Lehmkuhl
über Nico
Wie die Statue am Bug eines Wikingerschiffs sei sie über den Atlantik gekommen, sagte Andy Warhol über Nico, die so groß und blond und schön war und eigentlich Christa Päffgen hieß. Tatsächlich war es ein weiter Weg durch die Kanäle des Spreewalds und über die Trümmer des Nachkriegs-Berlin bis ins Herz der Kunstwelt, in Warhols Factory und an die Seite von Lou Reed bei The Velvet Underground. Doch mit ein wenig Anlauf über die Modestege von Paris und die Via Veneto inFellinis „La dolce vita“ gelangte Nico nach New York, wurde Muse, Superstar, verdrehte Bob Dylan, Jim Morrison und Leonard Cohen den Kopf, bis sie schließlich
eine Künstlerin ganz eigenen Rechts wurde. Mit dem Album „The Marble Index“ schuf sie das vielleicht ungewöhnlichste Pop-Album der Sechzigerjahre, kehrte in den Siebzigern nach Paris und Berlin zurück und teilte das Heroin mit ihrem Sohn Ari, den sie mit Alain Delon gezeugt hatte. Ein ungestümes, eigenwilliges, ganz und gar selbstbestimmtes Frauenleben, das vor achtzig Jahren begann und vor dreißig Jahren, im Sommer 1988 auf Ibiza abrupt endete. Nicos Grab ist in Berlin. SZ-Mitarbeiter Tobias Lehmkuhl hat nun die erste deutsche Biografie über die „Femme Fatale“ geschrieben, die so gerne sämtliche Strophen des Deutschlandlieds sang.
SZ
Tobias Lehmkuhl: Nico. Biographie eines Rätsels. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2018. 288 S., 24 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
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