Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Fakultät III), Veranstaltung: Rittertum zwischen Ideal und Wirklichkeit unter besonderer Berücksichtigung der Arthus Epik, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt wohl kaum einen Zeitgenossen, der nicht von Rittern und Rittertum eine mehr oder weniger bestimmte Vorstellung hätte. Man weiß, es handelt sich um gepanzerte Reiter mit Lanze, Schild und Schwert, die auf Burgen saßen, in Fehden und Turnieren kämpften und die Kreuzzüge durchführten. Man kennt sie darüber hinaus als Minnesänger und Dichter von Epen, aber auch als Raubritter, die vor allem den Kaufleuten das Leben schwer machten. Es gibt eindrucksvolle Literatur die sich den Rittern widmet und nicht minder bedeutende Darstellungen in der bildenden Kunst über das Rittertum. Fast alles, was wir über das frühe und hohe Mittelalter wissen, haben uns Geistliche und Mönche überliefert, die in Latein schrieben. Sie übersetzten „Ritter“ mit miles, was nicht weiter als Soldat, Kämpfer bedeutete. Damit haben sie die erste und auch zugleich die wichtigste Aufgabe eines Ritters umschrieben, seinen Beruf. Ritter wurde als ein Berufssoldat angesehen der zu Pferd kämpfte. Dies ist nicht immer so gewesen. Die germanischen Stämme kämpften noch zu Fuß und jeder Freie war zum Kriegdienst verpflichtet. Erst nachdem die Stämme sesshaft wurden entwickelten sich auch die berittenen Truppen, die gefürchtet waren und ihnen ein entscheidendes Übergewicht verliehen. Die Franken dehnten ihre Grenzen von der Elbe bis nach Nordspanien aus. Diese Entfernungen waren mit den Fußtruppen nicht mehr zu bewältigen. Die berittene Reiterei wurde immer wichtiger, auch wenn ihre Ausrüstungskosten immer teuerer wurden. Allein das Pferd eines berittenen Reiters hatte den Wert von zwölf Kühen. Die Bewaffnung und Rüstung, an sich sind einfach gewesen, war jedoch die Erzeugung und die Verarbeitung des Eisens so aufwendig, das die Waffen und die Ausrüstung einen Gegenwert von dreiunddreißig Kühen hatten. Diese Anforderungen konnte kein einfacher Bauernsoldat mehr leisten, daher mussten den berittenen Kriegsdienst nur Vermögende leisten. Auch konnten sich die Bauern zusammenschließen und die Kosten für einen Reiter gemeinsam aufbringen. Dies kam den Bauern entgegen, denn somit konnten sie während den Feldzügen auf ihren Feldern und bei ihren Familien bleiben. Immer mehr Bauern zogen es vor sich in den Schutz eines Grundherrn zu begeben. Dieser gab ihnen für die Übertragung ihrer Felder und für ihren Dienst Nahrung und Kleidung. Auch standen die Bauern untern dem Schutz des jeweiligen Grundherrn und waren nicht mehr den Kriegsgefahren ausgesetzt. [...]