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  • Format: PDF

Dem 'Barbarischen' sowie damit verbunden der 'Rasse' kommt zweifellos die Stellung von Grundbegriffen in Friedrich Nietzsches Denken zu, auf die er immer wieder zurückgreift. Seine Texte zeigen allerdings, dass diese Begriffe von schwankender Bedeutung und somit deutlich vielschichtiger sind, als es auf den ersten Blick scheinen mag: Überwiegt in den frühen und mittleren Werken etwa noch ein vergleichsweise konventionelles Konzept des 'Barbarischen', dem zufolge 'Barbarei' als Gegensatz der Zivilisation bestimmt wird und einen Mangel an kultureller, intellektueller sowie ästhetischer Bildung…mehr

  • Geräte: PC
  • ohne Kopierschutz
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  • Größe: 3.14MB
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Produktbeschreibung
Dem 'Barbarischen' sowie damit verbunden der 'Rasse' kommt zweifellos die Stellung von Grundbegriffen in Friedrich Nietzsches Denken zu, auf die er immer wieder zurückgreift. Seine Texte zeigen allerdings, dass diese Begriffe von schwankender Bedeutung und somit deutlich vielschichtiger sind, als es auf den ersten Blick scheinen mag: Überwiegt in den frühen und mittleren Werken etwa noch ein vergleichsweise konventionelles Konzept des 'Barbarischen', dem zufolge 'Barbarei' als Gegensatz der Zivilisation bestimmt wird und einen Mangel an kultureller, intellektueller sowie ästhetischer Bildung bedeutet, so erfährt das pejorative Konzept des 'Barbarischen' in Nietzsches späten Werken eine deutliche Kritik: Enthüllt wird dessen Geburt aus dem Geist einer 'Sklavenmoral', die die (kultur)schöpferische Kraft einer 'Herrenmoral' als gewalttätige 'Barbarbei' zu delegitimieren sucht. Ähnliche Verschiebungen und Verwerfungen lassen sich für Nietzsches Rede von der 'Rasse' beschreiben. Diesen spannungsreichen Konzeptualisierungen, die sich vereindeutigenden und/oder vereinnahmenden Rezeptionen entziehen, gehen die Beiträge des vorliegenden Bandes nach und bieten damit Orientierung auf einem bislang noch unterforschtem Feld.

Sebastian Kaufmann, Forschungsstelle Nietzsche-Kommentar der Heidelberger Akademie der Wissenschaften/Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg i. Br., Deutschland; Markus Winkler, Departement für deutsche Sprache und Literatur/Vergleichende Literaturwissenschaft/Universität Genf, Genf, Schweiz.


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