Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 2, Universität Passau (Lehrstuhl für Philosophie), Veranstaltung: Proseminar: Nietzsche - Jenseits von Gut und Böse, Sprache: Deutsch, Abstract: Friedrich W. Nietzsche verwirrte wie kein anderer die Geister mit Widersprüchen und provozierte zum Um- und Neudenken. Mit seiner Philosophie hebt er sich von allem anderen bislang Dagewesenen ab. Er ist selbstkritisch und selbstironisch, was ihn so ungreifbar und darum auch umso unangreifbarer macht. Er ist wohl einer der umstrittensten und provokantesten Philosophen der jüngst vergangenen Jahrhunderte und versteht sich selbst als Vorreiter einer „Philosophie der Zukunft“. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Widersprüchlichkeit in seinen Werken, konnte jeder sich genau die Passagen heraussuchen die ihm am besten zusagten, im positiven wie im negativen Sinn. Doch was beeinflusste Nietzsches Philosophie, machte ihn zu dem, der er war? Frauen spielten in seinem Leben zwar eine wenig entscheidende Rolle, doch nicht zuletzt sie beeinflussten seine Gedanken maßgeblich. Und auch er beeinflusste die Frauen seiner Zeit und machte sich Gedanken über sie und ihre Stellung in eben dieser Gesellschaft. Der zu dieser Zeit aufkommenden Emanzipation konnte Nietzsche nicht sehr viel abgewinnen. In seinem Frauenbild reflektiert sich zugleich sein Kultur- und Gesellschaftsbild. Man fragt sich, was Nietzsche wohl wirklich über die Frauen dachte. Verehrte er sie? Verachtete er sie? Beides zugleich? Es wird versucht, sein Frauenbild und die Beziehung zu den Frauen, die in seinem Leben eine Rolle spielten, zu erörtern. Dabei werden im ersten Abschnitt einige Frauen seiner Familie und aus seinem engsten Bekanntenkreis kurz umrissen. Lediglich die Affäre „Lou Salomé“ wird genauer ausgeführt, da sie maßgeblich an der Veränderung seines Gemütszustandes mit schuld war. Anschließend werden einige seiner Äußerungen zu den Themen Frau, Liebe und Freundschaft in seinen Werken dargestellt. In einer abschließenden Gesamtdarstellung wird seine Einstellung zu eben diesen Themen noch einmal näher untersucht. Der Begriff Frau ist bei Nietzsche schwer fassbar, und muss eigentlich immer in Zusammenhang mit seinen biographischen Hintergründen betrachtet werden, da seine persönlichen Erfahrungen und Ambitionen in die abstrakten Erörterungen seiner Werke mit eingeflossen sind. Er durchlitt die Zerrissenheit zwischen Leid und Leben-Wollen in existentieller Art und Weise. Seine Äußerungen über das weibliche Geschlecht sind erstaunlich differenziert. Das letzte Kapitel gibt die Meinungen einiger seiner Freunde sowie Psychoanalytiker über seine Sexualität wieder.