Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau (Philosophie), Veranstaltung: Seminar: Nietzsches "Jenseits von Gut und Böse", Sprache: Deutsch, Abstract: Volker Gerhardt, Professor für Philosophie an der Humboldt Universität in Berlin, behauptet, dass das Konzept des "Freien Geistes" das "theoretisches wie praktisches Lebensideal" (Gebhardt 2000, S. 207) Friedrich Nietzsches darstellt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich historisch-systematisch mit dem Zentralbegriff des "Freien Geistes" in Nietzsches Gesamtwerk. Ausgehend von sozialisationstheoretischen Überlegungen des so genannten "gebundenen Geistes" werden Genese und wesentliche Konstitutionsmerkmale des "Freien Geistes" interpretiert, analysiert und auf den Begriff gebracht. Grundlage dafür geben ausgewählte Passagen ab, die sich verstreut im gesamten Textkorpus von Nietzsches Werk, einschließlich Nachlass, finden lassen. Ferner wird versucht einen aktuellen Bezug dieser Konzeption herzustellen. Dabei wird u.a. die theoretische Nähe zum Denken von Michel Foucault herausgearbeitet und das Konzept des Freien Geistes in den Zusammenhang der heutigen Individualisierungsdebatte gestellt. Abschließende, kritische Reflexionen weisen "Nietzsche als Erzieher" aus und beschäftigen sich mit den pädagogischen Intention von Nietzsches Werk im Hinblick auf den "Freien Geist". Allgemeines Ergebnis ist, dass der Freie Geist heute wie zu Zeiten Nietzsches nichts an Aktualität eingebüßt hat, auch wenn dessen Verwirklichung wohl nur Wenigen gelingen wird.
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