Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt in der Betrachtungsweise des Übermenschen in dem Werk „Also sprach Zarathustra“. Hierbei wird die Frage behandelt, inwiefern sich der von Zarathustra gepredigte Übermensch charakterisieren lässt und was die Ziele von Zarathustras Lehre sind. Die Beschaffenheit des Übermenschen und seine Genealogie werden im zweiten Kapitel dieser Arbeit vorgestellt. In diesem wird ebenfalls versucht die unterschiedlichen Metaphern zu deuten, welche Zarathustra verwendet, um den Übermenschen zu beschreiben. Um einen Einblick in das zu erhalten, was der Übermensch ist, lässt sich die Betrachtungsweise, was er nicht ist, bevorzugen. Dieser Gegensatz zwischen Übermensch und letztem Mensch wird im dritten Kapitel näher erläutert. Die Herausstellung der Eigenschaften der letzten Menschen und damit ihre Abgrenzung zum Übermenschen sind Ziel dieses Kapitels. Die Formulierung „Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr gethan, ihn zu überwinden?“ ist die erste Erwähnung des Übermenschen in Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“. Der Übermensch gehört zu einer Kategorie, welche über dem Menschen selbst ist und trotzdem zu diesem gehört. Es handelt sich dennoch um einen Zustand, in welchem der Mensch für den Übermenschen nur „ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham“ ist. Der Mensch befindet sich noch auf einer Stufe, auf der er sich weiterentwickeln kann oder aber dort verbleibt. Denn im zweiten Teil des Werkes spricht Zarathustra davon, dass jeder den Übermensch erschaffen kann. Das Potenzial zur Erschaffung liegt im Menschen selbst. Die Frage ist nur, ob der Mensch bereit ist einen Weg zu gehen, um den Status des Übermenschen zu erreichen. Allerdings bedeutet die Formulierung der Überwindung nicht, dass der Mensch sich von seinem biologischen Selbstverständnis entfernen soll, sondern es geht vielmehr um eine Untersuchung seiner allzu selbstverständlich gewordener Lebensverständnisse. Denn der Mensch bewegt sich von seiner Geburt an in dem selben Raum, in den er geboren wurde. Doch um den Status eines Übermenschen zu erlangen, muss er das Unbekannte aufsuchen und es in die Umkreise des Bekannten ziehen. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Vorgang der Transzendenz, sondern um eine Umgestaltung des Existenzverhältnisses.