»Eine meisterhafte Interpretation Webers als auch ein dringend notwendiger Eingriff in den politischen Diskurs.« Rahel Jaeggi
Warum ist die Politik heute ein Laufsteg eitler Demagogen und die Universität ein ideologischer Kampfplatz? Und was ist dabei aus der Wahrheit geworden? In ihrem neuen Buch entdeckt Wendy Brown den modernen Nihilismus als Ursache dieser Probleme: Er entzieht allen Werten einschließlich der Wahrheit die Grundlage; er hyperpolitisiert das Wissen und reduziert die politische Sphäre auf die Zurschaustellung von Narzissmus. Der Nihilismus macht das Tiefgründige trivial, die Zukunft egal und die Korruption banal.
Auf der Suche nach Lösungen wendet sich Brown Max Webers berühmten Vorlesungen über Wissenschaft und Politik als Beruf zu, die dieser am Ende des Ersten Weltkriegs hielt. Darin beklagt nämlich schon Weber selbst die Auswirkungen des Nihilismus auf das wissenschaftliche und politische Leben in der Moderne und fordert eine Wiederherstellung der Wahrheit in der Wissenschaft und der Integrität in der Politik. Im Anschluss an Weber plädiert Brown dafür, das Wissen aus der Hyperpolitisierung zu befreien, und denkt über neue Wege verantwortlichen politischen Handelns nach. Vor allem aber fordert sie die Linke auf, ihrer Verpflichtung zu kritischem Denken gerecht zu werden, und entwirft eine radikaldemokratische Vision, die eine charismatische Führung nicht scheut.
Warum ist die Politik heute ein Laufsteg eitler Demagogen und die Universität ein ideologischer Kampfplatz? Und was ist dabei aus der Wahrheit geworden? In ihrem neuen Buch entdeckt Wendy Brown den modernen Nihilismus als Ursache dieser Probleme: Er entzieht allen Werten einschließlich der Wahrheit die Grundlage; er hyperpolitisiert das Wissen und reduziert die politische Sphäre auf die Zurschaustellung von Narzissmus. Der Nihilismus macht das Tiefgründige trivial, die Zukunft egal und die Korruption banal.
Auf der Suche nach Lösungen wendet sich Brown Max Webers berühmten Vorlesungen über Wissenschaft und Politik als Beruf zu, die dieser am Ende des Ersten Weltkriegs hielt. Darin beklagt nämlich schon Weber selbst die Auswirkungen des Nihilismus auf das wissenschaftliche und politische Leben in der Moderne und fordert eine Wiederherstellung der Wahrheit in der Wissenschaft und der Integrität in der Politik. Im Anschluss an Weber plädiert Brown dafür, das Wissen aus der Hyperpolitisierung zu befreien, und denkt über neue Wege verantwortlichen politischen Handelns nach. Vor allem aber fordert sie die Linke auf, ihrer Verpflichtung zu kritischem Denken gerecht zu werden, und entwirft eine radikaldemokratische Vision, die eine charismatische Führung nicht scheut.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Für Rezensent Christian Marty bietet die Politikwissenschaftlerin Wendy Brown mit ihrem Buch über Max Weber als Guide aus dem um sich greifenden Nihilismus vor allem "Gefälligkeitswissenschaft" im Sinne Hans Blumenbergs. Indem die Autorin Webers Schriften "Politik als Beruf" und "Wissenschaft als Beruf" auf deren Ideen zur Verwirklichung von wissenschaftlich und politisch erörterten Werten hin abklopft, lässt sie Webers elitäres Wissenschafts- und Politikverständnis unter den Tisch fallen, moniert Marty. Browns optimistische Weber-Lektüre ist dem Rezensenten zu selektiv.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Scharfsinn, mit dem Brown heutige politische Phänomene anhand von Weber beschreibt, ist durchaus erhellend. Statt die nihilistische Krise wegzureden oder ihr mit einer Renaissance neuer Universalismen zu begegnen, gilt es ihre Wahrhaftigkeit anzuerkennen und die Wertebildende Funktion der Politik ernst zu nehmen.« Friedrich Weißbach Der Tagesspiegel 20231023