Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Hochschule für Politik München, Veranstaltung: Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Sozialwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bedeutungs- und Beschreibungslehre von Begriffen, sprich: Die Semantik, versuchte nach der französischen Revolution unter Führung der Begriffe wie "Nation" und "Souveränität" einen Ersatz für die Monarchie zu finden, die zur Republik geworden war und jetzt ohne einen Monarchen auskommen musste. Das neue politische System berief sich auf die Rechte und Meinungen der Individuen, auf die Menschenrechte und auf die öffentliche Meinung - dem volonté générale der Individuen. Diese Berufung auf die Menschenrechte diente jetzt nicht mehr nur der Einschränkung sondern der Fundierung souveräner Gewalt. Ein Problem nach der französischen Revolution war, dass die, die vorher Untertanen waren, jetzt die politische Herrschaft innehatten. Diese Volkssouveränität führte zu massiven organisatorischen Problemen, wurde aber durch eine Veränderung des Verständnisses des Begriffs der "Repräsentation" gelöst. Aber was bleibt von den Untertanen übrig, wenn man sie emanzipiert, also ihnen ihre Untertänigkeit streicht? Antwort: - Nur die Individualität. Der Naturzustand. - Deshalb wird die Natur des Menschen als Freiheit bestimmt. Wenn auf Merkmale wie Stände oder Nationsherkunft des Individuums verzichtet wird, gibt es nur noch die selbstorganisierte Individualität. Zu dieser gehören z.B. Verträge, Einkünfte oder die Heirat. Also alles Dinge, die man selber beeinflussen kann. Aber trotz solcher persönlicher Entscheidungen oder wechselnder Umstände bleibt man immer derselbe. Die notwendige Selbstorganisation des Politischen setzte Mikrodiversität voraus. Diese lies sich damals durch den neuen Begriff der "Population"- später Varietät erklären. Eine Population besteht aus Individuen, die jedoch durch gemeinsame Merkmale zusammengehören.Da das politische System nach der französischen Revolution von einer indirekten (einer ständischen Ordnung) zu einer direkten Regulierung (des volonté générale) der Individuen übergegangen und die Natur des Menschen als Freiheit, also unterschiedlich bestimmt worden ist, ergeben sich für Luhmann neue Voraussetzungen der Selbstbeschreibung des politischen Systems. Das Paradox, das Freiheit einerseits Anspruch auf Emanzipation besitzt, andererseits in einem Sozialstaat aber auch als einschränkungsbedürftig gilt, wird gelöst indem man besondere Ansprüche an politische Einschränkungen der Freiheit stellt.
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