Eine ideengeschichtliche Aufarbeitung von Niklas Luhmanns Gesamtwerk im Hinblick auf seine Essenz als politische Theorie galt lange Zeit als unerledigte Aufgabe der Politikwissenschaft. In diesem Buch wird erstmals eine Theorierekonstruktion vorgelegt, die alle politikrelevanten Schriften Luhmanns von 1964 bis 2000 in ihrem Zusammenhang erschließt. Die Analyse von Luhmanns Theorie der Politik erfolgt unter der Sonde zweier Begriffe, die zur Charakterisierung von Staatsgesellschaften von besonderem Interesse sind: politische Steuerung und politische Legitimität. Unter diesem thematischen Fokus wird die Möglichkeit einer wechselseitigen Verschränkung von Luhmanns universalistischer Systemtheorie mit einer normativ motivierten Zeitdiagnostik überprüft. Hiermit verquickt der Verfasser die These, dass sich Luhmanns Beitrag zur politischen Theorie auf eine "Abklärung der Staatsgesellschaft" im Sinne einer kritischen Zeitdiagnose des demokratischen Wohlfahrtsstaates und der ihn tragenden Gestaltungsutopien verdichten lässt.
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