Grauenvoll muss es sein, wenn eins der Kinder schwer krank ist und stirbt. Der Autorin und Illustratorin Melanie Garantin geschieht genau das. Nils, der jüngste ihrer vier, erkrankt an Leukämie. Nach dem Tod von Nils setzt sie sich in dieser Graphic Novel auseinander- mit ihm, ihren Gefühlen, den
Ärzten, der Familie. So viel kommt da hoch und wird eindrücklich dargestellt: die Wut und die Trauer,…mehrGrauenvoll muss es sein, wenn eins der Kinder schwer krank ist und stirbt. Der Autorin und Illustratorin Melanie Garantin geschieht genau das. Nils, der jüngste ihrer vier, erkrankt an Leukämie. Nach dem Tod von Nils setzt sie sich in dieser Graphic Novel auseinander- mit ihm, ihren Gefühlen, den Ärzten, der Familie. So viel kommt da hoch und wird eindrücklich dargestellt: die Wut und die Trauer, aber auch die Erinnerung an die lustigen Momente mit Nils.
So ist für eine sehr vielschichtige Graphic Novel entstanden. Als ich das Buch im Laden sah, war sofort klar: muss ich haben! Und ich wurde nicht enttäuscht.
Mir hat Melanie Garanins Zeichenstil sehr gut gefallen- die Aquarelle, die Tuschezeichnungen, das Seitenlayout, das jede Doppelseite anders wirken lässt ohne dass es den Lesefluss stört. Da ist viel Kontinuität durch die sparsame Verwendung der Farben und die leichte Wiedererkennbarkeit der Personen und sogar der Tiere. Alle Figuren sind schlicht gehalten, aber trotzdem leicht wiederzukennen und haben einen großen Charme, ein wenig wie bei “Der kleine Nick”. Auch die Schreibschrift macht das Buch lebendig und persönlich.
Ich habe mitgelitten und mitgeweint, weil hier doch viel sehr schief gelaufen ist und Nils noch am Leben sein könnte. Aber ich hab mich auch gut amüsiert und mich ein bisschen in die gemalte Familie der Illustratorin verliebt. Besonders amüsant fand ich die Onkologen, die allesamt keine gute Figur im Buch machen. Rote Nasen, leicht irrer Blick. All das gelingt ihr mit wenigen Strichen.
Wieder einmal eine Graphic Novel, die sich mit einer persönlichen Erfahrung auseinandersetzt und wo das Thema alles andere als leicht und fröhlich ist. Ich bin wie so oft erstaunt und sehr froh darüber, was diese Form auch an Ernstem transportieren kann. Vielmehr kann ich mir kein besseres Medium vorstellen für diese Geschichte. Und ich bewundere den Mut der Autorin, sie zu teilen.
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