In den letzten zweiundzwanzig Jahren hatte sich Martin Steigle in der DSB Bank einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Dank seiner umgänglichen Art und einer kleinen Portion Glück war er über das Kadernachwuchsprogramm in die Bank gekommen. Mit der Neuausrichtung des Sponsorings hatte er sich im Unternehmen rasch einen Namen gemacht. Dies hatte auch der CEO bemerkt, der ihn als Verantwortlichen für Sonderprojekte in die erweiterte Geschäftsleitung holte. Einige Jahre später stolperte der CEO über dubiose Geschäfte eines seiner Mitarbeitenden und musste den Hut nehmen. Als der Nachfolger nach Bekanntgabe der Reorganisation des Unternehmens Martin Steigle versicherte, er würde vom Stellenabbau nicht betroffen sein, stellte sich das nach einigen Wochen als glatte Lüge heraus. Mit fünfundfünfzig Jahren und mehr als zwanzig Jahren Firmentreue drohte Martin Steigle von einem Moment auf den anderen die Arbeitslosigkeit. Im ersten Moment von dieser Situation überfordert, traf er einen folgenschweren Entscheid, der ihm nicht nur eine bittere Zeit bescherte, sondern seine Familie an den Rand des Abgrunds brachte.
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