Das Fazit zuerst: kein unterirdisch schlechtes Buch, als Urlaubslektüre zum Lesen am Strand ohne großes Nachdenken vermutlich ganz gut geeignet.
Okay - es ist also nicht schlecht. Da muss natürlich ein "Aber" folgen. Dieses "Aber" lautet: "Aber es ist ein sehr schlichtes Buch."
In Jeder
Hinsicht.
Die Guten sind klar definiert und außerdem schlichten Gemüts - ein bisschen skurril, ein bisschen…mehrDas Fazit zuerst: kein unterirdisch schlechtes Buch, als Urlaubslektüre zum Lesen am Strand ohne großes Nachdenken vermutlich ganz gut geeignet.
Okay - es ist also nicht schlecht. Da muss natürlich ein "Aber" folgen. Dieses "Aber" lautet: "Aber es ist ein sehr schlichtes Buch."
In Jeder Hinsicht.
Die Guten sind klar definiert und außerdem schlichten Gemüts - ein bisschen skurril, ein bisschen eigen, aber auch genügsam und hart arbeitend. Vor allem haben sie aber, ganz klischeekonform - das Herz am rechten Fleck.
Die Nicht-So-Guten sind ebenso schlicht definiert - Vertreter von Behörden und anderes Organisationen, die dagegen sind, dass ein paar Finnen ganz ohne Genehmigung das machen, was Finnen (aus Sicht des Autors) eben tun sollten.
Das Gute gewinnt natürlich, in den meisten Fällen innerhalb weniger Zeilen, in denen die Nicht-so-Guten zumeist zu den Guten übertreten.
Man kann sich hier über den Sieg des Guten und Vernünftigen freuen - oder sich über derartige Voraussehbarkeit ärgern.
Ähnlich schlicht ist die Handlung. Wer je Asterix gelesen hat, kennt sie bereits - ein widerspenstiges Dorf zieht sein eigenes Ding durch und trotzt damit dem Zeitgeschehen, erkennt nebenbei moderne Technik als maßlos überschätzt und das einfache Leben als das einzig Wahre. Damit ist die Handlung bereits hinreichend beschrieben und viel mehr ergibt sich auch nicht, wenn man das Buch tatsächlich liest. Problem ist, dass schon der Klappentext all das verrät. Wobei man diese Handlung sowieso spätestens auf Seite 40 durchschaut hätte.
Wo der Klappentext schon alles überdeutlich macht, verhält sich das Buch ähnlich. Alles wird sehr, sehr deutlich gemacht. Derart deutlich, dass ich mich häufig bevormundet gefühlt habe in dem, was ich mir als Meinung zu den Guten und den Nicht-so-Guten gefälligst bilden sollte.
Nach spätestens der zweiten Konfrontation mit der - im Verhältnis zum Dorf - neumodischen Außenwelt ist klar, wie jede weitere diese Konfrontationen ausgehen wird. Das ist etwas ermüdend und macht mehr als deutlich, was der Autor doch unbedingt mal losgeworden sein wollte (Bürokratie, Staatseinmischung und Technologie, speziell Allradtraktoren, sind schlecht, das einfache Landleben ist gut). Das läuft dann alles auf eine etwas sehr naive und romantische Verklärung der (finnischen) Einfachheit hinaus. Derart deutlich, dass ich am liebsten aus Protest direkt zwei Allradtraktoren angeschafft hätte.
Auch sonst ist dieses Buch angenehm voraussehbar und glatt, einschließlich der wohldosierten Portion Skurrilität. Was auf mich kalkuliert wirkt - einer bewährten, noch dazu sehr schlichten, Formel folgend. Wirklich überraschen konnte mich ab dem ersten Drittel kein Handlungselement mehr. Womit ich mir das zweite Drittel eigentlich auch hätte sparen können.