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Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Interessiert man sich für britisch-deutsche Wahrnehmungen, stößt man stets auf das Urteil, dass Deutsche wenig, Engländer dagegen viel Sinn für Humor haben. Natürlich ist Humor eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Zeitgeists, unstrittig ist aber in der Debatte, dass beide Humorarten ganz unterschiedliche Qualitäten haben. Betrachtet man Humor als Ausdruck gesellschaftlicher und kultureller…mehr

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Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Interessiert man sich für britisch-deutsche Wahrnehmungen, stößt man stets auf das Urteil, dass Deutsche wenig, Engländer dagegen viel Sinn für Humor haben. Natürlich ist Humor eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Zeitgeists, unstrittig ist aber in der Debatte, dass beide Humorarten ganz unterschiedliche Qualitäten haben. Betrachtet man Humor als Ausdruck gesellschaftlicher und kultureller Normen, ergibt sich die Frage nach deren Herkunft. Die Arbeit basiert auf H.-D. Gelferts Konzept von historischen Entwicklungslinien der beiden Humorarten und seinem kulturgeschichtlichen Erklärungsmodell. Von diesem Ansatz ausgehend werden acht legendäre TV-Sketche des deutschen Humoristen Loriot und der englischen Komikergruppe Monty Python verglichen. Sie werden als Repräsentanten der jeweiligen Komik betrachtet, denn sie sind noch heute beliebte Klassiker und in das kollektive Bewusstsein ihrer Kultur eingegangen. Im zentralen Kapitel werden die grundlegenden Thesen für die Verschiedenheit des deutschen und englischen Humors aufgestellt und beispielhaft illustriert. Als grundlegende Merkmale des deutschen Humors gelten das Bestreben, Harmonie und "Gemütlichkeit" herzustellen sowie den Staat implizit zu verteidigen oder - im Gegenteil - ihn von oben herab zu verspotten. Der englische Humor dagegen ist böse, sadistisch, anarchisch, respektlos und stellt sich mit seinem Spott nicht über die Herrschenden, die er verspottet. Es dominiert die Selbstironie. Einer der Gründe für diese Eigenschaften ist ein unterschiedliches staatsbürgerliches Verständnis. Deutsche lebten über Jahrhunderte in undemokratischen Strukturen. Ein Ausweg der deutschen Intellektuellen war die Flucht in philosophische Spekulationen und Idealvorstellungen vom Staat als moralische Instanz. Der englische Humor dagegen entwickelte sich in einer Gesellschaft, die früh demokratische Strukturen kannte und ein bürgerliches Selbstbewusstsein entwickelte. Darum war diese Öffentlichkeit nicht darauf angewiesen, zersetzenden Spott zu missbilligen. Gerade weil es gesicherte und allgemein akzeptierte Normen gab, konnte man es sich leisten, schwarz, makaber und böse zu sein. Man kann also den englischen Humor also als Ausdruck einer egalitären, demokratischen Gesellschaft deuten, den deutschen Humor als Ausdruck einer Gesellschaft, die sich ihrer politischen und kulturellen Identität ungewiss ist.

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