Norbert Oellers hat die Forschung über die Weimarer Klassik seit einem halben Jahrhundert geprägt: durch seine Editionen, Monographien, Werkinterpretationen. Weniger bekannt blieben bisher seine Arbeiten zur deutsch-jüdischen Literatur, denn sie erschienen durchweg verstreut als Aufsätze. Dieser Band sammelt erstmals eine Auswahl von 16 Beiträgen. Sie können den Rang und die Themenvielfalt dieses Arbeitsschwerpunkts zeigen. Der Band setzt ein mit den jüdischen Schriftstellern, die sich kritisch mit der Klassik, der 'Kunstperiode', auseinandersetzten: Ludwig Börne und Heinrich Heine, die aus ihrer politischen und ästhetischen Kritik neue Schreibweisen der Prosa und der Lyrik entwickelten. Einen zweiten Schwerpunkt bilden Studien über Franz Kafka. Sie behandeln zentrale Werke, Motive, Themenkomplexe - und in besonderer Intensität immer wieder: seine Sprache. Weitere Beiträge gelten Arthur Schnitzler, Joseph Roth sowie Else Lasker-Schüler. Die Auswahl zeigt die Weite des literaturhistorischen Blicks von Norbert Oellers und die Bedeutung, die den deutschsprachigen Werken jüdischer Autorinnen und Autoren nicht nur im Rahmen einer deutschen Literaturgeschichte zukommt.
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