Der Flensburger Kaffeekönig Hans-Joachim Freersen hat die Faxen dicke und beendet das Schmarotzerleben seines Sohnes Raphael, indem er ihm endgültig den Geldhahn zudreht. Raphael bleibt nichts anderes übrig, als das Erbe seines kürzlich verstorbenen Onkels anzutreten: eine stark
renovierungsbedürftige Doppelhaushälfte auf Föhr samt dazugehöriger Detektei.
Raphael hat nicht vor, Detektiv zu…mehrDer Flensburger Kaffeekönig Hans-Joachim Freersen hat die Faxen dicke und beendet das Schmarotzerleben seines Sohnes Raphael, indem er ihm endgültig den Geldhahn zudreht. Raphael bleibt nichts anderes übrig, als das Erbe seines kürzlich verstorbenen Onkels anzutreten: eine stark renovierungsbedürftige Doppelhaushälfte auf Föhr samt dazugehöriger Detektei.
Raphael hat nicht vor, Detektiv zu spielen und stöbert eher gelangweilt als interessiert durch die noch offenen Fälle seines Onkels. Dabei stößt er auf den Fall der spurlos verschwundenen Dalika Gordon. Seine Neugierde ist geweckt und da er gerade nichts Besseres zu tun hat, will er ein wenig nachforschen, stellt sich dabei allerdings alles andere als geschickt an…
In dem ersten Band ihrer neuen Krimireihe um den Privatdetektiv Raphael Freersen zeigt Heike Denzau einmal mehr, dass sie ein überaus gutes Händchen für außergewöhnliche Figuren hat. Mit dem 32-jährigen Raphael schickt die Autorin eine Hauptfigur ins Rennen, die auf den ersten Blick alles andere als sympathisch wirkt – der bisherige Lebemann ist ein ausgesprochener Flegel, der ohne Rücksicht auf die Gefühle seiner Mitmenschen ausspricht, was er denkt. Dass er mit dieser direkten Art überall aneckt, stört ihn dabei kaum bis gar nicht. Damit sein ungehobeltes Benehmen nicht überhandnimmt, hat Heike Denzau Raphael ein paar Wegbegleiter zur Seite gestellt, die ihm Paroli bieten. Besonders seine nicht auf den Mund gefallene Assistentin Imme stutzt den Jung-Detektiv immer wieder zurecht. Und auch die 83-jährige Putzfrau Mommsen weiß sich schlagfertig zu behaupten.
Es ist Heike Denzau ganz hervorragend gelungen, Humor und Spannung miteinander zu verknüpfen. Situationskomik und fesselnde Krimihandlung sorgen durchweg für ein kurzweiliges Lesevergnügen und bieten zudem viel Platz zum Mitgrübeln und Miträtseln. Es macht einfach Spaß, das Ermittlerteam der Friesendetektei zu begleiten und ihnen bei ihren Nachforschungen wie auch bei ihren privaten Angelegenheiten über die Schultern zu schauen.
Punkten kann die Autorin auch mit einer großen Portion Lokalkolorit – ich konnte mir die Schauplätze auf Föhr alle sehr gut vorstellen und wurde schnell von der Nordseeküsten-Atmosphäre eingefangen.
„Nordseenebel“ hat mir sehr gut gefallen – ein kurzweiliger Krimi, der mit lebhaften Charakteren und einer spannenden Handlung zu überzeugen weiß.