Leo macht das schon...
Leonie hat das Studium fast beendet und es fehlt nur noch das Praktikum, um gemeinsam mit ihrem Vater kleine Fellnasen, Samtpfoten und vielen andere Tiere zu verarzten. Der Weg zurück an die Nordsee fährt sich fast von alleine, bis Leonies Auto den Geist aufgibt. Hilfe naht
in Gestalt von Nils, der als Mechaniker genau weiß, wo er mit den Reparaturen - nicht nur am Auto -…mehrLeo macht das schon...
Leonie hat das Studium fast beendet und es fehlt nur noch das Praktikum, um gemeinsam mit ihrem Vater kleine Fellnasen, Samtpfoten und vielen andere Tiere zu verarzten. Der Weg zurück an die Nordsee fährt sich fast von alleine, bis Leonies Auto den Geist aufgibt. Hilfe naht in Gestalt von Nils, der als Mechaniker genau weiß, wo er mit den Reparaturen - nicht nur am Auto - beginnen muss. Aus dem anfänglichen Blickkontakt wird mehr, denn Nils gesteht Leonie, dass er schon länger etwas für sie empfindet. Und auch Leonie ist nicht abgeneigt. Zwischen Dünengras und Nordseewellen wartet aber die ein oder andere Überraschung auf die beiden, die nicht nur romantischer Art ist...
"Nordseesturmtage" ist ein Buch, das mich mit dem Cover regelrecht zum Lesen verführt hat. Ein bisschen Dünenromantik schadet nicht und ist gerade jetzt bei den doch eher verregneten Sommertagen genau das Richtige, um die grauen Wolken am Himmel leicht rosa zu färben. Leonie ist so eine Art "Hans Dampf in allen Gassen", denn egal was gerade ansteht - Leonie kann alles, macht alles, hat für alles eine Lösung....und wenn nicht, fragt sie ihren Daddy. Das lässt sie in meinen Augen leicht überheblich und auch ein Stück weit unglaubwürdig wirken, denn so eine Überfliegerin mit gerade einmal 25 Lebensjahren habe ich bisher noch nicht kennengelernt.
Ein bisschen erinnert die Handlung an die früheren Tierarztserien im TV "Ein Heim für Tiere" und "Tierärztin Dr Mertens" und es finden sich viele Tiere in der Handlung ein, die Leonies Weg kreuzen. Auch das ein oder andere menschliche "Schaf" ist darunter und gerade die reichlich versnobte Alina tut alles dafür, fleißig Punkte auf der Antipathie-Skala zu sammeln.
Die Dialoge wirken alle ein bisschen hölzern und sehr konstruiert, bieten nicht unbedingt ausgefeilte sprachliche Tiefe und die Probleme, mit denen sich Leonie herumschlägt, lösen sich fast immer mit einem Fingerschnippen in Luft auf. Mag sein, dass ich mit meiner doppelten Anzahl an Lenzen nicht unbednigt die Zielgruppe bin, auf die das Buch abzielt, aber normalerweise lese ich einen schönen Liebesroman mal ganz gerne zur Abwechslung. Hier finde ich allerdings recht plumpe Romantik, die mit Pseudoerotik auf den letzten paar Metern noch ein wenig die Stimmung ankurbeln soll. Auch ein bisschen Spannung findet sich im raschelnden Dünengras, aber das ist so wenig, dass der Spannungsbogen noch nicht einmal ansatzweise gespannt wird. Naja, nicht unbedingt mein Ding, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist gut so.
Das Buch ist schnell gelesen und tatsächlich genauso schnell wieder vergessen. Die tollen Landschaftsbeschreibungen und das maritime Feeling zaubern ein bisschen Strandkorbstimmung, aber mehr wird daraus leider nicht. 2,5 Sternchen - schade