Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Der Liebes- und Abenteuerroman des Mittelalters, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1527 schreibt Veit Warbeck "Die schöne Magelone" , nach einer anonymen französischen Vorlage von 1453. 1553 erscheint die deutschsprachige Fassung als Druck, ergänzt durch ein Vorwort von Georg Spalatin. In dem Text geht es um die heimliche Liebe zwischen Magelone, Tochter des Königs von Neapel, und Peter, dem Sohn eines Grafen aus der Provence, die sich gemeinsam gegen die gesellschaftlichen Normen und Konventionen des Hofes stellen. Zentrale Themen sind hier die Liebe der beiden, der Wunsch nach individuellem Liebesglück, auch und gerade gegen gesellschaftliche Schranken mit anschließender Bewährung in der Zeit der gemeinsamen Trennung. Dabei folgt der Text dem Charakter des "Eustachius"-Typus, in dem es um Umkehr, Buße, Prüfung, erneutes Glück, Trennung und Bewährung der Ehepartner geht. In der Forschung sieht man in dem Text auf der einen Seite die Aufspaltung zwischen Öffentlichkeit und Heimlichkeit, höfischer Norm und privatem Liebesverlangen, Pflicht und Neigung (Werner Röcke, Volker Mertens, Armin Schulz) und auf der anderen Seite will man nach Winfried Theiß in ihm zeitgenössische Herrschafts- und Fürstendidaxenmit einem humanistisch moralisch-didaktischem Ansatz erkennen. Theiß ist der Meinung, dass man den Roman als ein sittliches Lehrstück betrachten soll, der einem frühneuzeitlichem Fürstenspiegel gleichkommt. Damit schließt er sich der Absicht von Georg Spalatin an, der in seiner Vorrede die Eltern darauf hinweist, besser auf ihre Kinder acht zu geben. Die Geschichte soll vor allem Frauen und Jungfrauen ein Beispiel sittsamen Verhaltens sein, an welches man sich halten soll. Anhand des Sendbriefes von Georg Spalatin erkennt man, dass die "Magelone" erst im Nachhinein als ein Lehrstück zugeschnitten wurde. Zwar hatte auch schon Veit Warbeck mit Sicherheit diese Absichten, doch war das Stück nicht auf diese eindeutigen Zwecke hin ausgerichtet.
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