Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,0, Universität Hildesheim (Stiftung) (Erziehungswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Arbeit soll die Frage bearbeitet werden, wie die Früherkennungsuntersuchungen das Bild des ‚normalen‘ Kindes formen und beeinflussen und wie sich dieses auf das Aufwachsen von Kindern und das elterliche Sorgeverhalten auswirken. Alle Kinder, die in Deutschland in einem Krankenhaus auf die Welt kommen, erhalten mit der Geburt des Kindes das Kinderuntersuchungsheft. Die Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter haben in Folge des Ausbaus von Früherkennung und Präventionsmaßnahmen für Entwicklungsstörungen in der frühen Kindheit in den letzten Jahren einen starken Institutionalisierungsschub erhalten. Hierfür werden zuerst die Begriffe Normativität, Normalität und Normalisierung definiert und voneinander trennbar gemacht sowie die Funktion der Früherkennungsuntersuchung näher betrachtet. Hierfür wird das Untersuchungsheft sowie eine Informationsbroschüre für Eltern über die Früherkennung und Vorsorge ihres Kindes der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, herangezogen. Darauf folgt eine genauere Betrachtung des Spannungsfeldes der durch die Früherkennungsuntersuchungen entstehende Normativität und Normalisierung. Mithilfe einer qualitativen Studie von Früherkennungsuntersuchungen werden die Durchführung und mögliche Auswirkungen der Untersuchung ausführlich betrachtet. Im Anschluss wird näher auf die Prävention eingegangen sowie Messfehler und die mangelnde Standardisierung in den Untersuchungen kritisch begutachtet. Auch die Auswirkungen auf das elterliche Sorgeverhalten werden beleuchtet. Für eine multiperspektivische Betrachtung wird auch die Wichtigkeit der Früherkennungsuntersuchung veranschaulicht.