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Im Jahr 2175 hat sich die Temperatur auf 60 °C eingependelt, die Sonne ist verschwunden, ins Freie kann man nur noch mit Schutzkleidung gehen. Die Menschen haben sich arrangiert. Und sind trotz allem glücklich oder versuchen zumindest, es zu sein. Pagona verliebt sich in den Tapetenmaler Taschko, der immer Szenen aus alten Filmen, aus der Zeit der Jahrtausend-Wende malt. Als es noch Tiere und Pflanzen gab, und Farben und Geräusche. Sie darf Taschko nicht berühren. Deshalb schläft sie mit dessen Chef Posch. Ihm gehört das Filmarchiv, aus dem Taschko seine Bilder zieht; es umfasst nur noch die…mehr

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Produktbeschreibung
Im Jahr 2175 hat sich die Temperatur auf 60 °C eingependelt, die Sonne ist verschwunden, ins Freie kann man nur noch mit Schutzkleidung gehen. Die Menschen haben sich arrangiert. Und sind trotz allem glücklich oder versuchen zumindest, es zu sein. Pagona verliebt sich in den Tapetenmaler Taschko, der immer Szenen aus alten Filmen, aus der Zeit der Jahrtausend-Wende malt. Als es noch Tiere und Pflanzen gab, und Farben und Geräusche. Sie darf Taschko nicht berühren. Deshalb schläft sie mit dessen Chef Posch. Ihm gehört das Filmarchiv, aus dem Taschko seine Bilder zieht; es umfasst nur noch die Buchstaben D, I, M und N. Pagona wird schwanger von Posch; es wird das erste Baby seit Jahrzehnten sein, das auf natürliche Art gezeugt wurde. Ein Wunder. Die Chancen, die Geburt zu überleben, sind verschwindend gering. Aber das Baby soll leben: "Es bedeutet mehr Glück denn je, das Licht dieser Welt zu erblicken.", sagt Pagona. Anja Hillings Stück "Nostalgie 2175" ist eine sprachgewaltige Liebeserklärung an die Vergangenheit, an verschwundene Welten und versunkenes Glück. Gleichzeitig beschreibt es die Unmöglichkeit, in der Gegenwart glücklich zu sein. Eher Gedicht als dramatischer Text, berührt das Stück die Ränder des Sagbaren und entzieht sich den gängigen Kriterien und Genres. Ist es eine Zukunftsutopie oder eine Gegenwartsbeschreibung?

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Autorenporträt
Anja Hilling absolvierte das Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der FU Berlin sowie "Szenisches Schreiben" an der UdK Berlin. Parallel dazu kellnerte sie in einer Bar in Berlin Kreuzberg. Ihr erstes Theaterstück "Sterne" wird 2003 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen und dort mit dem Preis der Dresdner Bank für neue Dramatik ausgezeichnet. Ihr folgendes Stück, die Tragikomödie "Mein junges idiotisches Herz" wird 2005 in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen. Im selben Jahr wird Anja Hilling in der Kritikerumfrage von Theater heute zur Nachwuchsautorin der Saison gewählt. Mit dem Zivilisationsdrama "Schwarzes Tier Traurigkeit" (2007) gelingt Anja Hilling der Durchbruch im Ausland. Das Stück wird auf großen Bühnen in Europa, u.a. dem La Colline in Paris und dem Königlich dramatischen Theater Stockholm (dramaten) gezeigt. Das Jugenddrama "Sinn" (2007) entsteht in Kooperation des Thalia Theaters Hamburg und der Comédie de Saint-Étienne. 2011 schreibt sie "der Garten", ein Fünfakter über das Spannungsfeld von Kunst und Kritik. Das Stück wurde am Schauspielhaus Wien uraufgeführt, wo 2014 auch "Sinfonie des sonnigen Tages" zur Uraufführung kommt. Seitdem sind u.a. "Massiver Kuss" (Auftrag für das Theater Bonn), "Mittagswende. Die Stunde der Spurlosen" (Auftrag für das Theater Basel), "Lenz Ewiger Durst" (Auftrag für Dramaten, Stockholm) und "Wie kann ich dich finden, zu mir ziehen und überreden zu bleiben" (Auftrag für das Nationaltheater Mannheim) entstanden.