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Es ist ein politischer Roman um die fiktive von Bürgerkriegen und Diktaturen gebeutelte, südamerikanische Republik Costaguana. Sie besitzt eine Silbermine, die Spielball nationaler und internationaler materieller Interessen wird. Im Zuge von Auseinandersetzungen wird die Hafenstadt Sulaco vom Rest des Landes getrennt. Die Bevölkerung selber besteht aus bäuerlichen, zwangsrekrutiert Mestizen und Indios, die in den Minen und der Armee arbeiten, sowie aus der spanischen Oberschicht landaristokratischen „Blancos“. Und da gibt es die Zuwanderer, wie Briten und Italiener, zu der die Familie des…mehr

Produktbeschreibung
Es ist ein politischer Roman um die fiktive von Bürgerkriegen und Diktaturen gebeutelte, südamerikanische Republik Costaguana. Sie besitzt eine Silbermine, die Spielball nationaler und internationaler materieller Interessen wird. Im Zuge von Auseinandersetzungen wird die Hafenstadt Sulaco vom Rest des Landes getrennt. Die Bevölkerung selber besteht aus bäuerlichen, zwangsrekrutiert Mestizen und Indios, die in den Minen und der Armee arbeiten, sowie aus der spanischen Oberschicht landaristokratischen „Blancos“. Und da gibt es die Zuwanderer, wie Briten und Italiener, zu der die Familie des alten Giorgio Viola, Anhänger Garibaldis, gehört. Auch der stolze und gewaltige Seemann Nostromo ist auch Italiener. Die Violas sehen ihn wie ihren einen eigenen Sohn. Er arbeitet für Kapitän Mitchell, der für die O.S.N.-Schiffsgesellschaft den Hafen verwaltet, als Vorarbeiter, und bekommt einen ganz bedeutsamen Auftrag: Silberbarren in Sicherheit bringen. Dabei kommt es zu einem nächtlichen Zusammenstoß mit dem Schiff der Putschisten. Zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur gehört dieses Meisterwerk eines Ausnahmekünstlers mit anhaltendem und vielfältigem Einfluss auf den lesenden Menschen und die Literaturgeschichte – bis heute. Spannend und unterhaltend, vielschichtig und tiefgründig, informativ und faszinierend sind die E-Books großer Schriftsteller, Philosophen und Autoren der einzigartigen Reihe "Weltliteratur erleben!".
Autorenporträt
Joseph Conrad (1857-1924) war polnischer Herkunft und erlernte erst im Erwachsenenalter die englische Sprache. Im Dienst der britischen Handelsmarine und ab 1886 als Kapitän bereiste er die Weltmeere, den afrikanischen Kontinent und den Fernen Osten. Erst spät begann er zu schreiben. Conrads Romane, die um das Thema der menschlichen Einsamkeit und des Ausgeliefertseins kreisen, zählen zu den berühmtesten Werken der englischen Literatur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.07.2024

In den Häfen
spuken die Geister
In den Abkürzungen steckt die Moderne. Es gibt noch Segelschiffe, aber das Kommando über die Handelsaktivitäten im Hafen von Sulaco führt die OSN, die Oceanic Steam Navigation Company. Die Dampfschiffe werden von Kapitalströmen umspült. In Joseph Conrads „Nostromo“, 1904 erschienen, klingt der Name des Titelhelden nach Magie, die südamerikanische Republik Costaguana wie erfunden (und ist es auch), und in der Silbermine spuken die Geister der Schatzsucherei. Aber nicht die Geister rumoren, sondern die Befreiungsbewegungen der indigenen Bevölkerung. Die politischen Akteure verbünden sich mit dem Pressewesen. Conrad überführt den Abenteuerroman in die industrielle Welt. In der Abgründigkeit der Figuren steckt deren Kritik. „Geschäftsleute sind oft ebenso lebhaft und einfallsreich wie Liebende.“ Das ist ein Schlüsselsatz.
LOTHAR MÜLLER
Joseph Conrad:
Nostromo. Roman.
Aus dem Englischen
übersetzt von Julian
Haefs und Gisbert
Haefs. Mit einem
Nachwort von Robert
Menasse. Manesse
Verlag, München 2024.
560 Seiten, 38 Euro
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Joseph Conrad beschränkt sich nicht auf das Erzählen von Geschichten, sondern begegnet Rezensent Rainer Moritz als "Psychologe der Abenteurer", wie Robert Menasse in seinem Nachwort zu diesem Roman schreibt. "Überfällig" ist diese Neuübersetzung (besorgt von Julian und
Gisbert Haefs) von einem, wie Moritz findet, der besten Werke Conrads. Die Erzählung spielt im fiktiven Ort Sulaco im an Kolumbien angelehnten Staat Costaguena. Mit der ihm eigenen "genussvollen" Erzählweise lotet Conrad die psychologischen Nuancen seiner Charaktere aus und entfaltet einen Machtkampf, der sich um die begehrte Silbermine auf der Insel dreht. Die titelgebende Figur "Nostromo" nun, ein italienischer "Kraftprotz", so Moritz, soll im Auftrag eines Geschäftsmannes die Silberbestände in Sicherheit bringen. Seine literarische Meisterschaft beweist Conrad unter anderem in dem er Nostromo oft über Beschreibungen von Außen auftreten lässt, findet der Rezensent, der fasziniert ist von diesem Roman und dem schonungslosen Menschenbild, das er zeichnet.

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