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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere Deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Modulabschlussprüfung, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge des Aufkommens und des Erfolgs des Privatbriefs im Zusammenhang mit der Aufwertung des Individuums in der Aufklärung kann auch für das Genre des Briefromans das 18. Jahrhundert als Blütezeit angenommen werden. In dieser Hausarbeit bildet Alice Kuipers' Roman "Sehen wir uns morgen?" die moderne Grundlage für eine Auseinandersetzung mit…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere Deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Modulabschlussprüfung, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge des Aufkommens und des Erfolgs des Privatbriefs im Zusammenhang mit der Aufwertung des Individuums in der Aufklärung kann auch für das Genre des Briefromans das 18. Jahrhundert als Blütezeit angenommen werden. In dieser Hausarbeit bildet Alice Kuipers' Roman "Sehen wir uns morgen?" die moderne Grundlage für eine Auseinandersetzung mit jenem Genre. Gideon Stienings und Robert Vellusigs Definition, dass Briefromane entsprechend "[...] eine Geschichte in einer und als eine Folge von Briefen [...]" und damit ein geschriebenes Pendant "für die kommunikative Rahmung des mündlichen Erzählens" darstellen würden, soll dabei als Hintergrund dienen. Insbesondere der Aspekt der Aufwertung der individuellen Alltagswelt als künstlerisches und rezipierendes Zentrum des Interesses in Brief und Briefroman kann nach wie vor für dieses Genre angenommen werden und macht es damit für die Gegenwart fruchtbar. Wie für diese Form von Romanen überwiegend üblich, gibt es auch in "Sehen wir uns morgen?" keinen vermittelnden Erzähler; der Roman erzählt sich scheinbar selbst. Die Handlung des Romans entfaltet sich vielmehr anhand der insgesamt 204 Nachrichten in fünf Kapiteln, die sich eine alleinerziehende Mutter und ihre fünfzehnjährige Tochter mittels Notizzetteln an der Kühlschranktür hinterlassen, da die Mutter zumindest im privaten Bereich kein Handy nutzen möchte. Diese Form der zu Zeiten von E-Mail, SMS, WhatsApp usw. anachronistisch anmutenden Kommunikation mit Hilfe von Papier und Stift bleibt im Roman den beiden Protagonistinnen vorbehalten. Die Geschichte vereint dabei Coming-Of-Age-Aspekte durch die Tochter Claire in der Auseinandersetzung mit ihrer namenlos bleibenden Mutter (Mama, gelegentlich Mami), Loslösung in Form von Claires zunehmender Selbständigkeit und den Umzug zum Vater und Abschiednehmen von Mutter und Tochter durch die Krebserkrankung und den daraus resultierenden Tod der Mutter. Die Rezipierenden nehmen lediglich anhand der kleinen Botschaften an diesen Entwicklungen teil. Der Kühlschrank, der auch das Seitenlayout der vorliegenden Ausgabe bestimmt, erfüllt in diesem Roman mehrere wichtige Funktionen. Unter Anderem soll der These nachgegangen werden, dass der Kühlschrank in diesem Roman sozusagen die Botenfunktion bei der Übermittlung von Nachrichten erfüllt.

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