Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1,0, Fachhochschule Bielefeld, Veranstaltung: Psychologie makroökonomischer Prozesse, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Sommer 2014 wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass im Bundeskanzleramt eine Projektgruppe unter dem Namen "Wirksam regieren“ firmiere, mit der Absicht verhaltensökonomische Erkenntnisse bei der Konzeption von Vorhaben stärker zu berücksichtigen. Das Vorhaben, die Sicht der Bürgerinnen und Bürger stärker miteinzubeziehen, indem Erkenntnisse der Psychologie in das Regierungshandeln integriert werden, klingt rühmlich und wird von den Regierungen der USA und Großbritannien schon seit geraumer Zeit praktiziert. Nichtsdestotrotz erfährt dieser Entschluss in den deutschen Medien eine weitgehend negative Rezeption und wird mitunter als "Manipulation", "Anwenden von Psychotricks" und als "besonders hinterhältig" charakterisiert. So stellen sich mitunter einige Fragen: Was verbirgt sich hinter den Psychologen im Kanzleramt? Führen verhaltensökonomische Erkenntnisse tatsächlich zu einem wirksameren Regierungshandeln? Oder wird der Bürger mithilfe von "Psychotricks" gar zu erwünschtem Verhalten gezwungen? Eng damit verbunden sind die Begriffe "Nudge" und "Libertärer Paternalismus". Diese sowie die dahinterliegenden psychologischen Mechanismen werden in der nachfolgenden Arbeit umfassend beleuchtet. Des Weiteren werden ausgewählte Nudge-Initiativen vorgestellt und kritisch hinterfragt.