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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
Schon wieder eine Sammlung mit mathematischem Infotainment? Solche Werke bilden inzwischen fast ein eigenes Genre, wo Professoren oder Publizisten versuchen, dem ihrer Wahrnehmung nach zu wenig entwickelten öffentlichen Interesse an der Mathematik aufzuhelfen. Nun ist das durchaus auch das Anliegen Albrecht Beutelspachers, der sich als Mathematikprofessor in Gießen und Gründungsdirektor des dortigen Mathematikums seit mehr als drei Jahrzehnten um die Vermittlung der Errungenschaften seines Faches an ein breites Publikum verdient gemacht hat. Doch ragt auch sein neuestes Buch weit aus der Masse der populären Mathebücher hinaus, sprachlich wie inhaltlich.
Denn zum einen ist Beutelspacher einfach ein guter Erzähler. Die neben dem Vorwort 39 Texte zu 37 verschiedenen Zahlen sowie dem Unendlichen sind eine federleichte Lektüre - und zwar grundsätzlich auch für Leute, die nach der zehnten Klasse nur noch mit den Zahlen auf ihren Tachos oder Getränkerechnungen zu tun hatten. Der historische Zugang macht ihm das Geschäft selbstverständlich einfacher, und doch werden hier nicht nur Anekdoten zum Besten gegeben, sondern auch jede Menge echte, mitunter verblüffende Mathematik erklärt. Klassiker wie Euklids Beweis der Irrationalität der Quadratwurzel von 2 fehlen natürlich auch nicht.
Allenfalls mag man monieren, dass Beutelspacher bei der Auswahl der Bedeutungen, welche den Zahlen Eins bis Zwölf im Laufe der Kulturgeschichte zugewiesen wurden, etwas restriktiver hätte verfahren können. Ansonsten zeigt sich die Qualität dieses Büchleins nämlich mitunter auch an dem, was darin fehlt. So hätte mancher beim Thema irrationale Zahlen wieder kolportiert, ihr Entdecker, der Pythagoreer Hippasos von Metapont, sei von seinen Kollegen dafür ermordet worden. Die Geschichte passt zwar prima zu der neuzeitlichen Erzählung von der Wahrheit, die unterdrückt wird, weil sie dem gesellschaftlichen Umfeld nicht ins Weltbild passt, doch es ist eben nur eine Legende. Und Beutelspacher, der auch sonst einen stupenden mathematikhistorischen Überblick demonstriert, kann auf diese Story schon deshalb verzichten, weil er so viel anderes Erstaunliches über die Zahlen zu berichten weiß.
UVR
Albrecht Beutelspacher: "Null, unendlich und die wilde 13". Die wichtigsten Zahlen und ihre Geschichten.
Verlag C. H. Beck, München 2020. 208 S., Abb., geb., 18,- [Euro].
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Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Man kann einfach nur blättern und an beliebiger Stelle in die Welt der Zahlen eintauchen, wie in einer Fundgrube nach Schätzen graben und seine Lieblingszahl entdecken."
Süddeutsche Zeitung, Hubert Filser
"'Null, unendlich und die wilde 13' beweist: Jede Zahl ist ein Schlüssel zur Welt. (...) ein faszinierendes Buch!"
Welt am Sonntag
"Geglückte Vermittlung von Mathematik erfordert breites Fachwissen, das mit historischen Zusammenhängen unterfüttert ist, sowie spürbare Freude an der Sache, die Laien zum Mitdenken ermuntert. Über beides verfüg(t) (...) Albrecht Beutelspacher."
Neue Zürcher Zeitung, André Behr