Der Tod eines Kindes ist für uns immer etwas Unfassbares, Unbeschreibliches, dem wir uns nicht nähern wollen. Es erscheint uns unnatürlich, wenn Kinder sterben müssen. Und doch kann der Tod sich plötzlich und ohne Schuld in jedes Alter einschleichen. Er kommt als Überfall, ohne Vorbereitung oder langsam und unbemerkt. Meist haben wir keine Verfügungsgewalt über ihn. Er macht Angst und es erscheint nicht glaubhaft, dass ein Kind in Frieden einschlafen darf. Und doch habe ich es in den meisten Fällen so erlebt. Nichts ist daran kleinzureden, nichts tut weniger weh. Im Gegenteil, der Schmerz scheint unendlich zu sein - für Eltern, die ihr Kind hergeben müssen. Der Schmerz ist es, der die Liebe so deutlich macht. Warum wir? Auf die Fragen gibt es keine Antworten. Und das ist das Schwerste - unbeantwortete Fragen mit auszuhalten. Ein Grund, warum Menschen auf die andere Straßenseite gehen, wenn sie Mütter und Vätern in Trauer begegnen. Man weiß nichts zu sagen, wagt nicht zu fragen, fühlt sich hilflos, alles verstummt. Dass gerade in dieser Sprachlosigkeit den Weg 'auf der gleichen Straßenseite' mitzugehen, eine Hilfe sein kann, das Schweigen mit auszuhalten, dazu will dieses Buch Mut machen. Im Schmerz und in der Trauer sind wir Menschen alle gleich, wund und verletzlich. Es sind verwaiste Mütter und Väter, die in diesem Buch zu Wort kommen, viele Jahre nach dem Tod ihres Kindes. Am Sterbebett ihres Kindes konnten sie sich nicht ansatzweise vorstellen, jemals wieder Freude am Leben zu haben. Die Krebserkrankung ihres Kindes hat alle Reserven aufgebraucht. Niemand ist davongelaufen. Mit unglaublicher Kraft und Liebe haben Eltern ihr Kind bis zum Ende begleitet. Das ist für mich das wirkliche Wunder.
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