Bachelorarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich mit der Nutzerbindung und Zahlungsbereitschaft bei Online-Medien auseinander. Viele deutsche Verlage treiben ihre Online-Bezahlmodelle voran. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) geht davon aus, dass sich bis 2023 nahezu alle Zeitungen für ein digitales Bezahlsystem aussprechen werden. Der Gedanke ist gereift, dass Journalismus auch im Netz seinen Preis haben darf. Doch damit ist folgendes Problem nicht gelöst: Die derzeit größten Herausforderungen vieler Verlage sind weiterhin, Nutzer zu gewinnen und an die eigene Marke zu binden, wie Holger Kansky, Leiter Digitales beim BDZV, erklärt. Trotz der seit Jahren steigenden Paid Content-Umsätze bei den Zeitungen ist die Zahlungsbereitschaft für digitaljournalistische Inhalte weiterhin nicht ausreichend. Dabei scheint dies auf den ersten Blick verwunderlich: Die Preise für ein digitales Standard-Abo sind durchschnittlich gesunken und viele Redaktionen wollen ihre Vertriebsstrategien zunehmend digital ausrichten. Das E-Paper ist ohnehin schon länger auf dem Markt. Zusätzlich arbeiten einige Verlage seit längerem mit Datenkonzepten wie Artikel- Scores, um Inhalte jederzeit optimieren zu können und wollen Erfolgsfaktoren bezahlpflichtiger „Plus“-Artikel erarbeiten. Der Journalismus hat auch nach wie vor eine hohe Bedeutung: Zu Beginn der Corona-Krise profitierten viele Online-Medien von hohen Reichweiten und Zugriffszahlen auf ihren Websites. Auch die Zahl abgeschlossener Abos ist während dieses Zeitraums gewachsen. Nach Kansky sei die Leserbeziehung noch nicht loyal und ausreichend nachhaltig. Netflix und Spotify könnten als Vorbild dienen: Die Streaming-Plattformen setzen auf Algorithmen basierend auf individuellen Interessen und gehören mittlerweile schon fest zum Alltag. Zwar lassen sich Bewegtbild- und Musikangebote nicht mit Nachrichten vergleichen, doch ein „Spotify für News“ wird in der deutschen Verlagslandschaft zumindest diskutiert.