Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll genauer untersucht werden, wie der Philosoph Theodor W. Adorno den objektiven Wahrheitsanspruch der Kunstwerke begründet. Adorno verfolgt in seiner nach seinem Tod veröffentlichten und Fragment gebliebenen Ästhetischen Theorie eine gänzlich anderes Programm, das einem ästhetischen Relativismus nicht das Wort redet. Auch aufgrund seiner »weniger argumentierend herleitende[n] als konstatierende[n], in hohem Grade sentenzenhafte[n] Darstellungsweise« erscheint mir eine systematische Rekonstruktion der Abschnitte aus der Ästhetischen Theorie zum Wahrheitsgehalt der Kunst als nötig. In Diskussionen über Kunst und Ästhetik dauert es meist nicht lang, bis der Einwand geäußert wird, dass sich über Geschmack nicht streiten lasse. Schönheit liege nun mal im Auge des Betrachters und deswegen müsse jede Auseinandersetzung mit Kunst letztlich subjektiv bleiben, weil Geschmacksfragen keine objektiven Antworten, sondern nur ein pluralistisches Nebeneinander von Möglichkeiten oder allenfalls ein partielles Übereinkommen kennen. Wer demnach mit seiner subjektiv vorgenommenen Einschätzung eines ästhetischen Phänomens auch nur den Anspruch auf Allgemeingültig erhebt, gilt schnell als dogmatisch und borniert. In der Ablehnung dieses vermeintlichen Dogmatismus wird einem Relativismus das Wort geredet, der überhaupt keine Qualitätsmerkmale, keine Werturteile und keinen spezifischen Anspruch an die Ästhetik mehr kennt - stattdessen eine endlose Unentschiedenheit, aus der gar kein neuer Erkenntnisgewinn mehr erwachsen kann, wenn von vornherein alles richtig und falsch, ergo egal, ist.
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