Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem vorliegenden Essay sollen die Augustus- und Domitianvita von Sueton auf vermeintliche Objektivität des Autors hin untersucht werden. Sind beide Viten objektiv verfasst worden oder lassen sich narrative Textstrategien identifizieren, die eine solche Objektivität infrage stellen? Die einzelnen Gestaltungs- und Darstellungsweisen der Texte werden hier untersucht. Der besondere Schwerpunkt bei dieser Betrachtung wird dabei auf die Prodigien gelegt. Die Vorzeichen waren ein wichtiger Bestandteil im Leben der Römer, weshalb ihnen innerhalb der Viten Suetons ein großer Raum zugeteilt wird, in denen der Verfasser über verschiedene Erscheinungen berichtet. Trotz vielfältiger und ausführlicher Aufzählungen von Vorzeichen ist davon auszugehen, dass Sueton mehr Informationen besaß, als die, die er angeführt hatte. Legt man diese Überlegung zu Grunde, dann lässt sich daraus nur eine Darstellungsabsicht ablesen, die dem Willen Suetons entspricht. Das bewusste Verschweigen von Vorzeichen, aber auch die gewollte Nennung von positiven oder negativen Prodigien impliziert bereits vor einer genaueren Auswertung der Viten eine fehlende Objektivität und damit eine einhergehende subjektive Gestaltungsabsicht.
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