Wörter spielten und spielen in der Geschichte der linguistischen Beschäftigung mit Politik und politischer Kommunikation eine bedeutende Rolle. Standen am Anfang vor allem Arbeiten zum Schlagwortgebrauch, so wurden nach und nach weitere Bereiche bis hin zur modernen Diskursforschung wissenschaftlich erschlossen. Im vorliegenden Band sollen Wörter wieder stärker in den Blick genommen werden, ohne dass deshalb ihre Einbettung in Diskurse unberücksichtigt bleibt. Vielmehr soll eine Brücke zwischen Wort- und Diskursforschung geschlagen werden, ausgehend von den beiden öffentlichkeitswirksamen jährlichen Wahlen zum "Wort des Jahres" bzw. zum "Unwort des Jahres" über den "Unschuldsvermutung"-Diskurs im Nachbarland Österreich, zum Wortgebrauch von Stasi-Mitarbeitern in der Gegenwart, Nutzung von Diskussionsforen für rechtsextreme Propaganda bis hin zu allerneusten Entwicklungen politischer Kommunikation im Bereich von sozialen Netzwerken wie Facebook und der Microblogging-Plattform Twitter. Neben der linguistischen Analyse bietet der Band auch Einblicke in die Arbeitsweise der ,Unwort'-Jury und der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache.
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