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Der Einsatz von Schmähschriften galt als weit verbreitetes Phänomen vormoderner Streitkultur. Die vorliegende Publikation trägt dazu bei, ein neues Licht auf die Strukturen und Dynamiken frühneuzeitlicher Öffentlichkeit zu werfen. Auf der Grundlage von Kriminalakten erstellte, mikrohistorische Fallstudien zeigen, wie diese ,libelli famosi' eingesetzt und verbreitet wurden, welche Effekte sie zeitigten und wie Betroffene sich gegen die oft anonymen, öffentlichkeitswirksamen Angriffe zur Wehr setzten. Die Analyse verdeutlicht daürber hinaus den Sonderstatus der Schriften im Repertoire der…mehr
Der Einsatz von Schmähschriften galt als weit verbreitetes Phänomen vormoderner Streitkultur. Die vorliegende Publikation trägt dazu bei, ein neues Licht auf die Strukturen und Dynamiken frühneuzeitlicher Öffentlichkeit zu werfen. Auf der Grundlage von Kriminalakten erstellte, mikrohistorische Fallstudien zeigen, wie diese ,libelli famosi' eingesetzt und verbreitet wurden, welche Effekte sie zeitigten und wie Betroffene sich gegen die oft anonymen, öffentlichkeitswirksamen Angriffe zur Wehr setzten. Die Analyse verdeutlicht daürber hinaus den Sonderstatus der Schriften im Repertoire der damaligen Mittel eines ehrbezogenen Konfliktaustrags, der bedingt war durch eine neuartige Öffentlichkeitssensibilität am Beginn der Frühen Neuzeit, und verweist auf die Existenz einer öffentlichen Meinung avant la lettre.
Jan Siegemund wurde mit vorliegender Publikation im Sommer 2022 an der Technischen Universität Dresden promoviert. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Profilbereich Geschichte der Vormoderne der Universität Bielefeld.
Inhaltsangabe
Einleitung Streit, Ehre, Öffentlichkeit - Perspektiven der Arbeit Methodisches: Die Logik der Fallstudien Historischer Kontext: Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Die Behandlung von Schmähschriften in Gesetzeswerken Fallstudien: I) Zwei anonyme Pasquille in Leipzig 1588. Grundlegendes zu Funktion und Verbreitung von Schmähschriften in der frühneuzeitlichen Stadt II) Die Scheltbriefe des Andreas Langener in Dresden 1569. Schmähschriften als Weapons of the Weak und die Bedeutung mündlicher Kommunikation III) Johann Offneyers Pasquillus gegen den Zwickauer Stadtrat 1599. Die Wirkung obrigkeitskritischer Schmähschriften als Streitmittel mit Sonderstatus IV) Eine Schmähschriftenkampagne in der Grafschaft Mansfeld 1590/91. Pasquille und Zettel im Kampf gegen die Landesherrschaft Zusammenfassung - 13 Thesen zur Schmähschriftenpraxis Quellen- und Literaturverzeichnis Edition der behandelten Schmähschriften
AbkürzungsverzeichnisDanksagung1 Einleitung2 Streit, Ehre, Öffentlichkeit - Perspektiven der Arbeit3 Methodisches: Die Logik der Fallstudien4 Historischer Kontext: Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts5 Die Behandlung von Schmähschriften in Rechtstexten6 Grundlegendes zu Funktion und Verbreitung von Schmähschriften in der frühneuzeitlichen Stadt. Zwei anonyme Pasquille in Leipzig (1588)7 Schmähschriften als weapons of the weak und die Bedeutung mündlicher Kommunikation. Die Scheltbriefe des Andreas Langener in Dresden (1569)8 Die Wirkung obrigkeitskritischer Schmähschriften als Streitmittel mit Sonderstatus. Ein Pasquillus gegen den Zwickauer Stadtrat (1599)9 Pasquille und Zettel im Kampf gegen die Landesherrschaft. Eine Schmähschriftenkampagne in der Grafschaft Mansfeld (1590/91)10 ZusammenfassungAnhang
Einleitung Streit, Ehre, Öffentlichkeit - Perspektiven der Arbeit Methodisches: Die Logik der Fallstudien Historischer Kontext: Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Die Behandlung von Schmähschriften in Gesetzeswerken Fallstudien: I) Zwei anonyme Pasquille in Leipzig 1588. Grundlegendes zu Funktion und Verbreitung von Schmähschriften in der frühneuzeitlichen Stadt II) Die Scheltbriefe des Andreas Langener in Dresden 1569. Schmähschriften als Weapons of the Weak und die Bedeutung mündlicher Kommunikation III) Johann Offneyers Pasquillus gegen den Zwickauer Stadtrat 1599. Die Wirkung obrigkeitskritischer Schmähschriften als Streitmittel mit Sonderstatus IV) Eine Schmähschriftenkampagne in der Grafschaft Mansfeld 1590/91. Pasquille und Zettel im Kampf gegen die Landesherrschaft Zusammenfassung - 13 Thesen zur Schmähschriftenpraxis Quellen- und Literaturverzeichnis Edition der behandelten Schmähschriften
AbkürzungsverzeichnisDanksagung1 Einleitung2 Streit, Ehre, Öffentlichkeit - Perspektiven der Arbeit3 Methodisches: Die Logik der Fallstudien4 Historischer Kontext: Kursachsen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts5 Die Behandlung von Schmähschriften in Rechtstexten6 Grundlegendes zu Funktion und Verbreitung von Schmähschriften in der frühneuzeitlichen Stadt. Zwei anonyme Pasquille in Leipzig (1588)7 Schmähschriften als weapons of the weak und die Bedeutung mündlicher Kommunikation. Die Scheltbriefe des Andreas Langener in Dresden (1569)8 Die Wirkung obrigkeitskritischer Schmähschriften als Streitmittel mit Sonderstatus. Ein Pasquillus gegen den Zwickauer Stadtrat (1599)9 Pasquille und Zettel im Kampf gegen die Landesherrschaft. Eine Schmähschriftenkampagne in der Grafschaft Mansfeld (1590/91)10 ZusammenfassungAnhang
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