Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,7, bbw Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Relevanz rund um die Thematik „Völkermord an den Armeniern“ nahm durch die internationale und politische Anerkennung des Verbrechens in den letzten Jahrzenten verstärkt zu. In der Diskussion bleiben die wirtschaftlichen Aspekte dieses Verbrechens in der Regel im Hintergrund. Folglich ist die Frage zu erörtern, wie die soziale und wirtschaftliche Ausgangslage der Armenier im Osmanischen Reich war und wie es während des Ersten Weltkrieges zu einem Genozid von über 1,5 Millionen Armeniern kommen konnte. Zu Anfang wird das Leben der Armenier im Osmanischen Reich erläutert. Hierbei wird zunächst der Bevölkerungsanteil sowie die typischen Siedlungsgebiete der Armenier im Vielvölkerreich veranschaulicht. Im weiteren Verlauf wird die sozio-ökomische Situation aber auch die klassischen Wirtschaftsgebiete der Volksgruppe dargestellt. Im nächsten Schritt wird auf das armenische Streben nach Gleichberechtigung eingegangen, welches sich Ende des 19. Jahrhunderts von sozio-ökomischen zu politischen Forderungen entwickelte. Anschließend wird ausgearbeitet, wie die staatliche Führung eine systematische Enteignung, Vertreibung und letztendlich Mord organisieren konnten. An dieser Stelle betrachten wir die Ausgangslage vor dem Völkermord und analysieren die ökonomischen Absichten dieses Verbrechens. Ferner wird auf die Teilnahme der muslimischen Bevölkerung an der Vertreibung und dem Raub an der christlichen Minderheit des Osmanischen Reiches eingegangen. Zuletzt beschreibe ich den Umgang des Nachfolgestaates Türkei nach dem Machtverlust der Jungtürken und gehe dazu auch auf erste internationale Versuche zur Ahndung des Verbrechens ein. Im Folgenden wird die kritikfreie Haltung der Türkei mit der eigenen Geschichte aufgezeigt und die türkische Reaktion auf die internationale Anerkennung des Verbrechens von 1915 beschrieben.