Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: sehr gut (1,25), Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Neueste Geschichte), Veranstaltung: Österreich, Preußen und die nationale Frage 1848 bis 1879, Sprache: Deutsch, Abstract: Der französisch-preußische Krieg von 1870/71 stellte die militärische Rahmenhandlung für einen massiven Einschnitt und für eine umfassende Veränderung in der politischen Landschaft Europas dar. Preußens Sieg bedeutete den Zusammenbruch Frankreichs und das Ende des napoleonischen Regimes, er legte den Grundstein für die Gründung des Deutschen Reiches, "ein die europäische Ordnung berührendes Ereignis ersten Ranges", und für dessen Aufstieg zur führenden militärischen und wirtschaftlichen Macht in Europa. Für Österreich-Ungarn aber bedeutete die Reichsgründung, anders als für die anderen europäischen Mächte, weit mehr: "Eine außerhalb seiner Wirkungsmöglichkeiten gefallene Entscheidung nicht nur über seine außenpolitische, sondern auch über seine sozial- und verfassungspolitische" und - genau betrachtet - auch über seine wirtschaftliche Zukunft. "Deshalb war Österreich-Ungarn der einzige Staat, für den die deutsche Reichsgründung an sich das zentrale Ereignis der Jahre 1870/71 war". Diese Arbeit zeichnet die Ereignisse der Jahre 1870/71 nach und analysiert die in der Habsburger Monarchie getroffenen Entscheidungen. Man wird sehen, dass die Situation Österreich- Ungarns eine sehr komplexe war, die nicht nur von außenpolitischen, sondern auch von innenpolitischen Faktoren und Problemen beeinflusst wurde, und, dass der Nichteintritt der Monarchie in den Krieg nicht - wie wir häufig in kurz gehaltenen Darstellungen über den Krieg von 1870/71 lesen - nur mit der Konzentration russischer Truppen entlang der österreichischen Grenze begründet werden kann. Außerdem wird man sehen, dass die österreichisch-ungarische Politik der Jahre 1870/71 besonders von zwei Personen geprägt wurde: Dem österreichischen Reichkanzler und Außenminister Friedrich Ferdinand Graf von Beust und dem ungarischen Ministerpräsidenten Julius Graf Andrássy. Die Ablösung Beusts durch Andrássy im November 1871 bedeutete zugleich den Abschluss der unmittelbar mit dem Krieg zusammenhängenden Politik Österreich-Ungarns sowie den Beginn eines neuen Zeitabschnitts in der Politik der Habsburger Monarchie. Deshalb behandelt das abschließende Kapitel dieser Arbeit, das anstelle eines Schlusswortes steht, in resümierender und ausblickender Weise den Übergang von Beust zu Andrássy.
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