Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: 1, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Diskussion über die Öffnung von Schule und Unterricht gibt es scho n seit 20 Jahren. Kaum ein anderes pädagogisches Thema hat so viel Aufregungen, bildungspolitische Diskussionen und kontroversen Gesprächsstoff geliefert wie der Offene Unterricht. Was in den 70er Jahren als Gegenbewegung gegen starre Lehrpläne, strenge Außenkontrolle, einseitige Wissenschaftsorientierung und lehrerzentrierten Unterricht begann (vgl. Ramseger 1977), liegt heute als Hauptthema der Reformdiskussion zu Grunde. Die Frage ist, warum jetzt und nicht schon vor 20 Jahren? Ist doch die Öffnung des Unterrichts im deutschen Bildungswesen nur eine längst überfällige, nachgeholte pädagogische Reform des Schulsystems. Was sich zunächst nur auf Reformen in der Grundschule beschränkte, hat sich inzwischen auf die Sekundarstufe ausgeweitet (vgl. Sehrbrock 1993, Jürgens 1994). Die Diskussionen über die Veränderung der Methoden, der Inhalte und Institutionen werden seit den 70er Jahren unter verschiedenen Überschriften geführt. Durchgesetzt haben sich vor allem die Begriffe: Freie Arbeit, Projektunterricht, Offener Unterricht. Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Reformkonzepte sind systematisch nur schwer zu erfassen. Typisch für diese Reformen ist eine Verständigung anhand konkreter Beobachtungen und Erfahrungen in der Schule selbst. Lehrerinnen und Lehrer stehen der herkömmlichen Schule kritisch gegenüber und suchen nach konkreten Veränderungsmöglichkeiten der Schulsituation. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wird allerdings ein nur sehr langsamer Abschied von der Tradition der Gleichzeitigkeit und Gleichartigkeit des Lernens deutlich. [...]