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  • Format: ePub

Daß so viele Menschen aber auch so wenig Zutrauen zu der eigenen Meinung haben - kaum widerspricht man ihnen höflich und vorsichtig und erklärt, warum, da schreien sie gleich Zeter und Mordio und behaupten, man wolle ihnen etwas einreden und die eigene Weltanschauung als objektive Wahrheit deklarieren. Lustig ist das vor allem dann, wenn man versucht, andere, die ihre subjektive Wahrheit als objektive setzen und das nicht bemerken, auf diesen Umstand hinzuweisen. Dabei ist Kritik doch nur Anregung zum Denken. Na ja, eben. Kein Schmiermittel zur Vorurteilspflege. Aber das bekommen sie doch…mehr

Produktbeschreibung
Daß so viele Menschen aber auch so wenig Zutrauen zu der eigenen Meinung haben - kaum widerspricht man ihnen höflich und vorsichtig und erklärt, warum, da schreien sie gleich Zeter und Mordio und behaupten, man wolle ihnen etwas einreden und die eigene Weltanschauung als objektive Wahrheit deklarieren. Lustig ist das vor allem dann, wenn man versucht, andere, die ihre subjektive Wahrheit als objektive setzen und das nicht bemerken, auf diesen Umstand hinzuweisen. Dabei ist Kritik doch nur Anregung zum Denken. Na ja, eben. Kein Schmiermittel zur Vorurteilspflege. Aber das bekommen sie doch zuhauf, wenn sie mit Gleichgesinnten reden. Wieso nur erwarten sie das von mir? Harmoniebedürfnis in Ehren, aber wenn ich nur mit Gleichgesinnten spräche, würde ich noch kleinere Gedankenkrümel produzieren. Naturgemäß bin ich nicht gegen amüsantes und geistreiches oder zumindest sophistisches Geschwafel ... aber das Lächerlichste ist doch der Bierernst, der im Geschwafelgewand daherkommt, sozusagen Karneval der Paragraphenjongleure. Und oft haben sie so viel Poesielikör getrunken, daß sie selbst nicht mehr mitbekommen, wie weit sie sich von zu Hause entfernt haben, ohne die Tür zu öffnen.

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Autorenporträt
Jahrgang 1952, Studium Literatur- und Sprachwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin, lebt seit 2011 in Brilon, Hochsauerland