Numeralität ist eine wenig sichtbare soziale Praxis. In einer der ersten deutschen Studien, die sich auf den Ansatz "Numeralität als soziale Praxis" bezieht, untersuchen die vier Autorinnen die Verbindung von Biographie und rechnerischen Fertigkeiten. Orientiert an der Grounded Theory wurden 19 leitfadengestützte, biographische Interviews geführt, in denen Männer und Frauen zwischen 65 und 92 Jahren über ihre individuellen numeralen Praktiken in den Bereichen Haushalt, Finanzen, Gesundheit, soziales Leben und Teilhabe sprechen. Die Autorinnen analysieren die numeralen Praktiken der Befragten bezogen auf ihre Biographie und zeigen, dass Numeralität eng verbunden ist mit dem kulturellen, historischen, politischen und subjektiven Alltagshandeln.
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"Die Studie belegt hervorragend, dass rechnen, messen, schätzen nur scheinbar neutrale Kulturtechniken sind. Empirisch fundiert und im Kontext des Alltäglichen wird Numeralität als soziale Praktik kollektiv und individuell reflektiert - ausgehend von den Menschen in ihren Lebenszusammenhängen." Sabine Schmidt-Lauff, Professorin für Weiterbildung und lebenslanges Lernen an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg/UniBW Hamburg