Ein Buch über eine besondere, bedingungslose Freundschaft
Die Begegnung zwischen Katja Hübner und Marc hätte auch ganz anders verlaufen können: Ein Blick, ein kurzes Zögern und letztlich dann doch die Entscheidung, an dem scheinbar hilfebedürftigen Obdachlosen vorbeizugehen. Vermutlich hätte ich
selbst so gehandelt und ich weiß wirklich nicht, ob ich den Mut aufgebracht hätte, eine fremde, etwas…mehrEin Buch über eine besondere, bedingungslose Freundschaft
Die Begegnung zwischen Katja Hübner und Marc hätte auch ganz anders verlaufen können: Ein Blick, ein kurzes Zögern und letztlich dann doch die Entscheidung, an dem scheinbar hilfebedürftigen Obdachlosen vorbeizugehen. Vermutlich hätte ich selbst so gehandelt und ich weiß wirklich nicht, ob ich den Mut aufgebracht hätte, eine fremde, etwas auffällig wirkende, obdachlose Person anzusprechen. Obwohl es natürlich die einzig richtige Handlung wäre, einen hilfebedürftig oder orientierungslos wirkenden Menschen zu fragen, ob ich ihm irgendwie helfen kann. Katja Hübner hat auf ihr Bauchgefühl gehört, Marc ehrlich interessiert angesprochen und aus dieser ersten Begegnung entstand für den jungen Mann die Chance, Hilfeangebote und Unterstützung zu erhalten. Frau Hübner investierte sehr viel Geduld, Mitgefühl und auch Selbstlosigkeit. Dadurch gewann sie das Vertrauen von Marc und rettete letztlich sein Leben. Die Autorin verwendet einen flüssig lesbaren Sprachstil, der die wahre Geschichte sehr spannend und auf eine authentische Weise erzählt. Normalerweise pausiere ich stets nach einem Kapitel, aber bei diesem Buch musste ich einfach weiterlesen, weil meine Neugierde, insbesondere auch durch die außergewöhnlichen Kapitelüberschriften, jedes Mal von neuem entfacht wurde. Ich habe durch die Geschichte von Marc erfahren, wie es psychisch erkrankten Menschen oftmals ergeht und wie schwer sie es in unserer Gesellschaft haben. Mithilfe des Buches konnte ich somit ein besseres Verständnis für die Schwere einer psychischen Erkrankung entwickeln. Und auch die Erkenntnis, dass manchmal bereits das Wahrnehmen einer Person, die sonst übersehen wird, bereits etwas verändern kann. Zudem rechne ich es der Autorin hoch an, dass sie die Leser nicht mit einem erhobenen Zeigefinger dazu aufruft, ihre selbstlose Handlung nachzuahmen. Trotzdem glaube und hoffe ich, dass diese lesenswerte und besondere Rettungsgeschichte von ganz alleine neue Samen für mitfühlende Handlungsmuster pflanzt. „Okay, danke, ciao!“ ist ein Buch mit einer wichtigen Botschaft, dem ich eine große Leserschaft wünsche!