Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,5, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Max Weber war kein Soziologe im eigentlichen Sinne. Eher könnte man ihn als Universalgelehrten protestantisch- lutherischer Prägung des Berliner Großbürgertums im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Zu dessen Weltbild gehörte ein Glaube an staatliche Autorität sowie an den Liberalismus. 1 Um den Menschen Karl Emil Maximilian Weber besser interpretieren zu können, ist es von Bedeutung, sich seinen frühen Lebensweg kurz anzuschauen. Dazu gehören u.a. das Studium der Rechtswissenschaften, Nationalökonomie, Agrargeschichte, Philosophie und Theologie. Examen, Promotion sowie Habilitation (1891) schloss Weber als Jurist ab. Zu den weiteren frühen Stationen des jungen Weber gehören u.a. die Mitgliedschaft zu einer studentischen Burschenschaft sowie eine Ausbildung zum Reserveoffizier der Armee. Erst 1909, als Mitbegründer der Deutschen Gesel lschaft für Soziologie (DGS), nannte Weber sich selbst Soziologe, jedoch dies auch nur hall bherzig. 2 Im Kontext der Industrialisierung und Kapitalisierung seiner Zeit lässt sich nun sein Denken besser einordnen und in Reihenfolge bringen zu den wohl bekanntesten Begriffen seiner Prägung: neben dem der protestantischen Ethik nämlich ebenso den der Rationalisierung und des Rationalismus. Obgleich die Begriffsdefinitionen Rationalisierung und Rationalismus auch bei Weber selbst nicht eindeutig festgelegt sind. 3 „Schicksal unserer Zeit“ nannte Weber es selbst oft und gebrauchte es als Oberbegriff für eine Entzauberung der Welt. Bürokratisi erung, Industrialisierung, Spezialisierung, Versachlichung oder auch Entmenschlichung usw. wurden Schlagworte dieses Kontextes der Epoche des Rationalismus. 4