Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, narratologische Strukturmerkmale im Umgang mit Traumata in der Erzählstrategie eines Textes herauszuarbeiten. Dabei dient das Werk Der Russe ist einer, der Birken liebt von Olga Grjasnowa als Untersuchungsgegenstand. Der Hausarbeit liegt die These zugrunde, dass sich das Trauma, fiktiv oder echt, implizit anhand stilistischer und gestalterischer Mittel auf die Struktur des Werkes auswirkt. Die Autorin selbst hat die Signifikanz dieser medizinischen Thematik für die Entstehung ihres Debütromans mehrfach betont: „Die Hauptfigur meines Romans – Mascha – hat als Kind den Mord an einer armenischstämmigen Frau mitangesehen. Seitdem leidet sie an einer posttraumatischen Belastungsstörung, die sie nicht überwinden kann.“ Hieraus ergeben sich die beiden folgenden Forschungsfragen: Welche Bedeutung kommt dem Trauma in der Handlung zu? Inwiefern wirkt sich das Trauma auf die Struktur des Romans aus? Zur Beantwortung der dargelegten Fragen wurde die Arbeit in folgender Weise gegliedert: In einem ersten Schritt wird der Trauma-Begriff in Kürze definiert. Außerdem erfolgt eine kurze Darstellung, wie Traumata bei Menschen ausgelöst werden können und in welchen Symptomen sich diese manifestieren. Eine grobe Kenntnis der medizinischen Symptomatik der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) ist entscheidend, da sich die Symptome sowohl in thematischer Hinsicht als auch strukturell in dem Text niederschlagen. In einem weiteren Unterkapitel soll das Trauma im Kontext der Literatur beleuchtet werden. Im vorletzten Kapitel kommt es zu der sowohl inhaltlichen als auch formalen Analyse von Traumata, mit dem Augenmerk auf die Frage, inwiefern sich ein Trauma auf die Struktur eines Textes auswirkt.