Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht. Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. Andrea von Lehn fuhr in ihrem Wagen die Landstraße entlang, die von Maibach nach Wildmoos führte. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, möglichst rasant zu fahren, begnügte sie sich diesmal mit einem sehr gemäßigten Tempo. Das hatte zweierlei Gründe. Erstens hatte Andrea das Auto erst am Morgen aus der Reparaturwerkstätte zurückbekommen, wo eine verbeulte Stoßstange und ein eingedrückter Scheinwerfer, typische Folgen eines Auffahrunfalles, repariert worden waren. Trotzdem hatte dieser geringfügige Schaden Hans-Joachim von Lehn, Andreas Ehemann, Grund für einige ätzende Bemerkungen geboten. Er hatte dabei die Fahrweise der Frauen im Allgemeinen, und die von Andrea im Besonderen aufs Korn genommen. Andreas Verteidigung war nur lahm gewesen. Wie hätte sie ahnen sollen, dass die Ampel so plötzlich von Grün auf Gelb wechseln und der Vordermann abrupt anhalten würde? Hans-Joachim hatte die Diskussion mit einem Kopfschütteln und einem Stoßseufzer beendet, und Andrea hatte sich vorgenommen, in Zukunft besser aufzupassen. Das tat sie jetzt, denn sie hatte nicht vor, ihrem Mann einen neuerlichen Anlass zum Schelten zu geben. Im Gegenteil, sie wollte ihm beweisen, dass er ihr bitter unrecht getan hatte, dass ihr Fahrstil in Ordnung war. Der zweite Grund für Andreas langsames Tempo war, dass ihre Gedanken noch bei dem angenehmen Nachmittag weilten, den sie in Maibach verbracht hatte. Es war nett gewesen, einige ihrer alten Schulfreundinnen wiederzusehen und mit ihnen über frühere Zeiten plaudern zu können. Natürlich hatten die jungen Frauen nicht nur über die Schule gesprochen, sondern sich auch neueren Ereignissen zugewandt. Andrea hatte von dem Tierheim erzählt, das sie zusammen mit ihrem Mann, der von Beruf Tierarzt war, führte. Sie hatte auch verschiedene Vorkommnisse erwähnt und die Gewohnheiten ihrer vierbeinigen Lieblinge geschildert. Von den vierbeinigen Lieblingen war dann das Gespräch auf die zweibeinigen, nämlich auf die Kinder, übergegangen. Stolz hatte Andrea einige Fotos von Peterle, ihrem kleinen Sohn, herumgezeigt. Die anderen Damen hatten natürlich nicht nachstehen wollen und ihrerseits Bilder von ihren Kindern hervorgezogen, um sie herumzureichen. Der Nachmittag war wie im Fluge vergangen.
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