Der BND tritt mit einem ungewöhnlichen Auftrag an Paul Ondragon heran. Vor der Küste Brasiliens wurde bei Bergungsarbeiten ein altes Naziflugzeug gefunden, das einst eine brisante Fracht an Bord hatte, die jedoch verschwunden ist. Da die brasilianische Regierung das Flugzeug unter Verschluß hält,
soll Ordragon das Logbuch des Flugzeuges beschaffen, da es angeblich Hinweise auf den Verbleib der…mehrDer BND tritt mit einem ungewöhnlichen Auftrag an Paul Ondragon heran. Vor der Küste Brasiliens wurde bei Bergungsarbeiten ein altes Naziflugzeug gefunden, das einst eine brisante Fracht an Bord hatte, die jedoch verschwunden ist. Da die brasilianische Regierung das Flugzeug unter Verschluß hält, soll Ordragon das Logbuch des Flugzeuges beschaffen, da es angeblich Hinweise auf den Verbleib der Fracht beinhaltet. Als Ondragon Nachforschungen anstellt, findet er heraus, dass es bei der verlorenen Fracht um geheime Technologien geht, die von dem genialen Forscher Nikola Tesla erfunden wurden. Doch auch dieser Forscher ist in Vergessenheit geraten. Als Ondragon mit seiner Assistentin Charlize nach Brasilien reist, läuft die Operation „Pandora“ auch zunächst wie am Schnürchen, doch Ondragon entgeht, das noch jemand hinter dem Logbuch her ist, jemand der ihn die ganze Arbeit machen läßt, um dann die Früchte einzuheimsen.
Wie man es von den beiden Vorgängerbänden her kennt, so läuft auch Ondragons dritter Fall in zwei Zeitebenen ab. Da ist zunächst der aktuelle Handlungsstrang um Ondragon und seinen Auftrag in Brasilien, nebenher kann der Leser dann noch mitverfolgen, wie Nikola Tesla gut 100 Jahre früher seine Forschungen in Colorado Springs vorantreibt und dabei auf wenig Gegenliebe bei der Bevölkerung stößt. Tesla, dem auf dem Gebiet Elektrotechnik einige bahnbrechende Errungenschaften gelungen waren, ist heute nahezu vergessen, mir sagte der Name auch nur wenig. Aber die Autorin hat hier wirklich gut recherchiert und bringt dem Leser nicht nur den Erfinder und dessen Errungenschaften, sondern auch dessen große Visionen nahe, die leider am Macht- und Profitstreben der Mächtigen scheiterten.
Beide Erzählstränge scheinen am Anfang nur wenig miteinander zu tun zu haben, da jedoch beide sehr spannend geschildert werden, bleiben beide Handlungsebenen unterhaltsam und regen die Fantasie des Lesers an. In der Vergangenheit werden der heute nahezu vergessene Forscher und sein Umfeld zum Leben erweckt, hier erfährt man während des Lesens viel Wissenswertes. Währenddessen liefert sich Ondragon ein wechselhaftes Katz und Maus Spiel sowohl mit seinem unbekannten Widersacher, als auch mit dem BND, hier gibt es einige überraschende und unerwartete Wendungen, die der Geschichte immer neue Aspekte verleihen. Gut hat mir auch gefallen, dass der Mysterie Anteil nicht zu hoch war und die Story im Großen und Ganzen im „glaubhaften“ Bereich blieb. Sehr gelungen ist auch das Setting, das zunächst in Brasilien spielt und sich dann nach Marokko verlagert. Diese exotische Kulisse trägt dazu bei, die abenteuerliche Story bestens zu untermalen und abenteuerliches Flair zu verbreiten.
Bei der Hauptfigur Paul Ondragon gibt es allerdings nicht viel Neues, zwar wird er vom BND damit geködert, dass er nach Abschluß des Auftrages seine Akte einsehen dürfe, hier hoffen sowohl Ondragon als auch der Leser, dass mit Einsicht dieser Akte die offenen Fragen zu seiner Vergangenheit geklärt werden, aber hier gibt es eine wirklich unerwartete Wendung, die wieder einmal alles in Frage stellt. Ansonsten ist Ondragon auch diesmal nicht immer sympathisch, doch bekommt er hier deutlich nettere Züge. Mir persönlich hat der Vorgänger “Totenernte” noch einen Tick besser gefallen, aber insgesamt ist auch „Nullpunkt“ spannende und unterhaltsame Lektüre.
FaziT: eine unterhaltsame und actionreiche Story, exotische Schauplätze, eine interessante Hintergrundgeschichte um Nikola Tesla und eine nicht immer sympathische Hauptfigur, deren Vergangenheit immer noch nicht ganz gelüftet ist, bieten wieder kurzweilige und spannende Unterhaltung.