Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1.0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Philosophie), Veranstaltung: Anfänge der wissenschaftlichen Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Augen Carnaps und vieler anderer logischer Empiristen galt Metaphysik als Disziplin, deren vorgebliche Sätze gänzlich sinnlos seien. Eine Disziplin, die von Sinneserfahrung unabhängige Erkenntnis anstrebe, unvereinbar mit dem wohl zentralsten empiristischen Gedanken: Alles Wissen über die Welt beruhe auf Erfahrung. Auch die Ontologie wurde so zur willkommenen Zielscheibe für Kritik. Diese untersucht im Wesentlichen drei Arten von Fragen. Erstens die nach dem Begriff der Existenz. Was heißt es, dass etwas existiert? Zweitens die, in welche allgemeinsten Arten sich das Inventar unserer Welt einteilen lässt. Gibt es Eigenschaften, Sachverhalte, Propositionen? Und schließlich Fragen nach dem ontologischen Status von Gegenständen, wie etwa ‘Ist alles materiell?’. Auch wenn sich die traditionelle Ontologie zu großen Teilen mit Scheinproblemen beschäftigt haben mag, die Frage, was es gibt, bleibt bestehen. Carnaps Antwort darauf wird oft als ontologischer Pluralismus ausgelegt, demzufolge Theorien mit verschiedenen ontologischen Verpflichtungen nicht zueinander in Konflikt stehen. Eine unorthodoxe, aber dennoch ernst zu nehmende Sicht-weise? Im Folgenden soll, ausgehend vom Aufsatz ‘Empiricism, Semantics, and Ontology’, die Position Carnaps dargelegt werden. Im Anschluss daran wird diskutiert, inwieweit diese, im Lichte der Einwande Quines, plausibel ist.