Das Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung hat auch in der wissenschaftlichen Diskussion der letzten Jahre zunehmende Beachtung gefunden. Es zielt auf ein neues Verständnis von Wohlfahrt und menschlicher Entwicklung ab, wonach die Bedürfnisse aller heute lebenden Generationen auf solche Weise zu befriedigen sind, dass ebenso zukünftige Generationen über ihre Entwicklungsmöglichkeiten verfügen können. Damit geht die Nachhaltige Entwi- lung sowohl hinsichtlich qualitativer als auch zeitlicher Aspekte weit über das heute noch vorherrschende materielle Verständnis von Wohlfahrt hinaus. Zentrale Instrumente zur ziel- und handlungsorientierten Umsetzung dieses neuen Wo- fahrtsverständnisses sind Nachhaltigkeitsstrategien und Nachhaltigkeitsmanagement. Alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verfügen über eine nationale Nachhaltigkei- strategie. Auch Unternehmen intensivieren ihre Bemühungen um ein Nachhaltigkeitsmana- ment und tragen mit Konzepten wie Ökoeffizienz und Corporate Social Responsibilty zur Nachhaltigen Entwicklung bei. Die grundsätzliche Herausforderung aller Realisierungsversuche besteht darin, ökologische, ökonomische und soziale Belange zusammenzuführen. Damit ist die Frage verbunden, ob eine „schwache Nachhaltigkeit“ oder eine „starke Nachhaltigkeit“ angestrebt werden soll. Hier ist nicht nur eine analytische Vorgehensweise erforderlich, sondern es sind auch normative Entscheidungen für die Gestaltung der komplexen Herausforderungen nötig. Oft fällt eine systematische Umsetzung den Akteuren in Unternehmen, Kommunen und den einzelnen nationalen sowie regionalen Regierungen schwer, da ihnen ein fundierter Zugang zum Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung fehlt. Auch in der Wissenschaft steht die V- bindung verschiedensterDisziplinen und Zielsysteme noch am Anfang einer systematischen Zuwendung.