Auf der Beerdigung ihres Vaters hält Ariane am Flügel inne, die gefeierte Konzertpianistin, belauert von der Trauergesellschaft. Eine dröhnende Pause, ein langes Atemholen, und Ariane setzt an – zu Schostakowitschs »Opus 77« und zu der Geschichte ihrer Familie. Ihr Vater, der große Dirigent, der Maestro, übermächtig in Orchester und Familie. Ihr Bruder, Geigenvirtuose, das blasse Gesicht verborgen hinter schwarzen Locken. Ihre Mutter, ehemals leuchtend, nur noch ein schwacher Schatten. Und sie selbst, verdeckt von der perfekten Inszenierung der unnahbaren Pianistin. Vom einsamen Gesang steigert sich Arianes Opus zu einem dämonischen Tanz, der die Ruhe zerreißt und die Missklänge der Vergangenheit aufwirbelt.
»Es ist fast so was wie ein Thriller, eine düstere Familiengeschichte, und eine literarische Hommage an die Musik. Wir hören beinahe beim Lesen Groll, Eifersucht, Ehrgeiz, Leidenschaft. Wir steigen ein in die Tragödie dieser Familie und haben am Ende des Buches fast sowohl ein Konzert besucht als auch einen Roman gelesen.« Elke Heidenreich