Zunächst einmal herzlichen Dank dem Boje-Verlag dafür, dass mir "Opus. Das verbotene Buch" von Andreas Gößling zur Beurteilung zur Verfügung gestellt wurde.
Zum Inhalt des Buches:
Schauplatz der Handlung: Das Fichtelgebirge im Fränkischen im ausgehenden 15. Jahrhundert. Eine heikle, aber auch
sehr interessante Zeit des Umbruchs, die der Autor in einem phantastischen fiktiven historischen…mehrZunächst einmal herzlichen Dank dem Boje-Verlag dafür, dass mir "Opus. Das verbotene Buch" von Andreas Gößling zur Beurteilung zur Verfügung gestellt wurde.
Zum Inhalt des Buches:
Schauplatz der Handlung: Das Fichtelgebirge im Fränkischen im ausgehenden 15. Jahrhundert. Eine heikle, aber auch sehr interessante Zeit des Umbruchs, die der Autor in einem phantastischen fiktiven historischen Roman für Jugendliche umgesetzt hat.
Der 15jährige Amos von Hohenstein lebt, seit seine Eltern umgebracht wurden als er 7 Jahre alt war, auf der Burg seines Onkels, der sich mit seinen Leuten als Raubritter mehr schlecht als recht betätigt. Das Leben auf dem Land ist schwieriger geworden, denn die Menschen zieht es in die Städte, wo das Geld zu verdienen ist. Die rauhen Sitten seines Onkels sind nicht Amos Fall und so zieht es ihn, wann immer es ihm möglich ist, zu dem alten Gelehrten Valentin Kronos, der alleine auf einem nahegelegen, stillgelegten Mühlengut wohnt, eine wertvolle Bibliothek sein eigen nennt und an einem ungewöhnlichen Buch, dem "Buch der Geister" arbeitet, hinter dem die Inquisition her ist wie buchstäblich der Teufel hinter den armen Seelen.
Denn dieses Buch, so man es denn richtig zu lesen und sich darauf einzulassen versteht, ruft bei dem Lesenden Veränderungen hervor und weckt phantastische Fähigkeiten und Einsichten.
Als die Zensurbehörde und deren eifrigster Fanatiker, übereifrig bemüht, alles, was der knebelnden kirchlichen Lehre widerspricht und die Menschen zum eigenen Denken, Haneln und Fühlen bringt, mit Stumpf und Stiel auszurotten, auf das Buch und eine Gruppe gelehrter, aufgeschlossener Menschen, die sich Opus Spiritus nennt, aufmerksam wird, wird Amos von Valentin beauftragt, das Buch in Sicherheit zu bringen. Kein einfaches Unterfangen, sondern eine gefährliche Hetzjagd, bei der das Leben von Amos und allen seinen Helfern auf dem Spiel steht.
Mehr soll zum Inhalt selbst nicht verraten werden, denn die Hintergründe und Zusammenhänge dieser rasanten Geschichte erschließen sich durch die ausgefeilte Erzählkunst von Andreas Gössling dem Leser erst nach und nach, machen das Buch dadurch erst richtig spannend und da sollte man dem eigenen Leseerlebnis nicht vorgreifen.
Meine Meinung:
Gerade diese Zusammenhänge, die dem Leser über die eigentliche Abenteuergeschichte hinaus faszinierende Einblicke und Erkenntnisse in die Welt des ausgehenden Mittelalters mit ihrem allgemeinen Umbruch in der Gesellschaft bieten, machen dieses Buch wertvoll.
Es ist fast so, als läse man ein Kapitel im "Buch der Geister" selbst, sei danach ein wenig schlauer und tauche daraus verändert wieder auf. Am Schluß des Buches gibt uns der Autor selbst noch einige sehr interessante Hinweise, die den Leser diese interessante Epoche noch besser verstehen lassen und mich zumindest dankbar sein lassen, in einer Gesellschaft und einer Zeit leben zu dürfen, die die Freiheit des Geistes und den freien Willen als unabdingbares Gut jedes Menschen manifestiert hat...nicht zuletzt durch die verbrecherischen Exzesse, die die Kirche aus Machtgier und Angst vor der Fantasie und den Gefühlen von Menschen immer wieder vernichten wollte.