With an introduction by the Man Booker Prize-winning author of A Brief History of Seven Killings, Marlon James.
Oreo has been raised by her maternal grandparents in Philadelphia. Her black mother tours with a theatrical troupe, and her Jewish deadbeat dad disappeared when she was an infant, leaving behind a mysterious note. Oreo's quest is to find her father, and discover the secret of her birth.
What ensues in Fran Ross's opus is a playful, modernized parody of the classical odyssey of Theseus with a feminist twist, immersed in seventies pop culture, and mixing standard English, black vernacular, and Yiddish with wisecracking aplomb.
Oreo, our young hero, navigates the labyrinth of sound studios and brothels and subway tunnels in Manhattan, seeking to claim her birthright while unwittingly experiencing and triggering a mythic journey of self-discovery like no other.
'Oreo's satire on racial identity reads like a story for our times . . . Could Oreo be this year's Stoner? - Observer
'A rollicking little masterpiece . . . one of the most delightful, hilarious, intelligent novels I've stumbled across in recent years' - Paul Auster, author of The New York Trilogy.
Oreo has been raised by her maternal grandparents in Philadelphia. Her black mother tours with a theatrical troupe, and her Jewish deadbeat dad disappeared when she was an infant, leaving behind a mysterious note. Oreo's quest is to find her father, and discover the secret of her birth.
What ensues in Fran Ross's opus is a playful, modernized parody of the classical odyssey of Theseus with a feminist twist, immersed in seventies pop culture, and mixing standard English, black vernacular, and Yiddish with wisecracking aplomb.
Oreo, our young hero, navigates the labyrinth of sound studios and brothels and subway tunnels in Manhattan, seeking to claim her birthright while unwittingly experiencing and triggering a mythic journey of self-discovery like no other.
'Oreo's satire on racial identity reads like a story for our times . . . Could Oreo be this year's Stoner? - Observer
'A rollicking little masterpiece . . . one of the most delightful, hilarious, intelligent novels I've stumbled across in recent years' - Paul Auster, author of The New York Trilogy.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2020Mit Samuel in der Sauna
Sie war mit allem viel zu früh dran: „Oreo“, der hinreißende
Debütroman von Fran Ross aus dem Jahr 1974
VON MAIKE ALBATH
Als Fran Ross 1960 mit einem Universitätsabschluss in der Tasche von Philadelphia nach New York umzog, hatte sie den Plan, sich als Journalistin zu etablieren. Die junge Frau war immer eine Überfliegerin gewesen: Highschool-Abschluss schon mit fünfzehn, Stipendiatin der Temple University, Basketballerin. Doch der Plan gelang nur halb. Sie war zwar schon bald in der Intellektuellen- und Künstlerszene unterwegs, tauchte bei Veranstaltungen mit James Baldwin auf und schrieb Artikel für Magazine wie Essence und das Frauensatireblatt Titters, aber ohne ihren Job als Korrektorin von Druckfahnen für den Verlag Simon and Schuster wäre sie nicht über die Runden gekommen. Das änderte sich auch nicht, als sie 1974 endlich ihren ersten Roman „Oreo“ veröffentlichte. Die überdrehte, verbal mit allen Ketten rasselnde Abenteuergeschichte, bei der ein Mädchen nach seinem Erzeuger sucht, ging mehr oder weniger unter. Der Grund? Fran Ross war mit allem viel zu früh dran.
1935 als Tochter einer afroamerikanischen Mutter und eines jüdischen Vaters geboren, saß sie identitär zwischen allen Stühlen. Dass sie diese Existenz auch noch lustvoll auskostete, mit jiddischen Wörtern um sich warf, sich auf griechische Mythen ebenso bezog wie auf den weißen Kanon und aus ihren Vorlieben einen feministischen Schelmenroman zimmerte, war selbst für New Yorker Verhältnisse zu viel. „Oreo“ fand einfach keinen Widerhall. Dabei hätte man das Debüt als Antwort auf Baldwin lesen können, der 1967 in seinem Essay „Negroes are anti-semitic because …“ im New York Times Magazine eine offene Auseinandersetzung zwischen Schwarzen und Juden forderte und schrieb: „Die tatsächliche Frage ist aber, ob Amerikaner bereits eine Identität besitzen oder ob sie ausreichend flexibel sind, eine zu schaffen.“ Allein durch ihre Existenz bewies Fran Ross, was möglich war, aber eine derartig multiple Herkunft besaßen damals nur wenige. Enttäuscht von ihrem Misserfolg ging sie für eine Weile als Gagschreiberin für die Richard-Pryor-Show nach L.A., wo es ihr aber nicht gefiel. Die Show wurde dann ohnehin eingestellt.
Fran Ross kehrte nach New York zurück und starb 1985 mit nur fünfzig Jahren an Krebs. Erst um die Jahrtausendwende wurde ihr Roman von der Dichterin und Literaturwissenschaftlerin Harryette Mullen als eines der wenigen Beispiele für schwarze weibliche Satire wiederentdeckt. Außerdem wuchs jetzt eine Generation heran, die eine ähnliche Haltung vertrat, wie Ross es getan hatte.
Aber auch sonst bietet die Autorin alles auf, was sie an Kenntnissen aus jiddischer und schwarzer Kultur mitbrachte. „Oreo“ ist ein köstliches, sprachexplosives Anti-politische-Korrektheitsprogramm, und ein Genuss für alle, die schon immer postmoderne Romane mochten. Denn identifikatorisch ist hier gar nichts, eher wirkt es so, als habe die Autorin Raymond Queneaus „Zazie in der Metro“ mit „Alice im Wunderland“ verzwirbelt und das Ganze dann durch einen Mythen-Fleischwolf gedreht.
Die 15-jährige Protagonistin Christine alias Oreo entpuppt sich nämlich als eine Art Superwoman in Sandalen, die einen Harlemer Zuhälter im rosa Anzug und Stiefeletten ebenso zur Strecke bringt wie einen grunzenden Satyr, der sie aus Rache bespringen will, was sie aber mit ihren Bärinnenkräften und einer metallenen Schnappvorrichtung an der entscheidenden Stelle verhindern kann.
Noch bevor Fran Ross ihre vorwitzige Hauptfigur als Wiedergängerin des antiken Helden Theseus in Aktion treten lässt, serviert sie uns im ersten Teil die Vorgeschichte ihrer Mischpoke. Der Titel bezieht sich auf den zweifarbigen Keks, der außen schwarz ist und innen weiß. Oreo ist ihrer Erfinderin Ross nicht unähnlich und wächst mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrer Großmutter in Philadelphia auf. Der weiße jüdische Vater, der sinnigerweise Schwartz heißt, hatte sich aus dem Staub gemacht und lebt als Synchronsprecher irgendwo in New York, die Mutter tingelt als Alleinverdienerin durch die Lande und schickt ab und zu Briefe.
Während der schwarze Großvater in dem Moment, in dem er von der Verbindung seiner Tochter mit einem Schlemihl hörte, in seinem Schaukelstuhl erstarrte und seine Körperhaltung seither einem halben Hakenkreuz entspricht, hält die Großmutter sich und ihre Enkel mit köstlichen Gerichten aus allen Küchen der Welt bei Laune. Die jüdische Oma hatte schon im ersten Satz des Buches unter der Kapitelüberschrift „Die schlechte Nachricht zuerst“ per Herzinfarkt einen Abgang gemacht. Nach Diagrammen zur Farbskala von Schwarzen, bizarren Formeln, Aufstellungen von Schokoriegeln, Schilderungen jugendlicher Bewährungsproben und Exzerpten aus der Familienkorrespondenz macht sich Oreo mit dem Segen ihrer Mutter allein nach New York auf.
In der Tasche hat sie nur eine merkwürdige Liste, die sie zu ihrem Vater führen soll. Rotzfrech und superschlau bewältigt das Mädchen sämtliche Widrigkeiten, stellt ihre Qualitäten im Nahkampf unter Beweis und stöbert Samuel Schwartz dann schließlich mit allerlei Tricks und Finten auf, bis die Familienzusammenführung eine unerwartete Wendung nimmt. Es herrscht eine Art ungestümer Hyperrealismus. Die weibliche Inbesitznahme des mythologischen Stoffes, bei der New York zum Labyrinth des Minotaurus wird, ist ein eigener Spaß – wer will, kann das letzte Kapitel „Schlüssel für Schnellleser, Antikenferne etc.“ zuerst lesen.
Fran Ross stößt sowohl schwarze als auch jüdische Leser absichtlich vor den Kopf, missachtet strategisch religiöse und ethnische Empfindlichkeiten, zerfleddert Klischees, unterläuft Gewissheiten. Sie vermischt zwei Milieus, die – wie man in Baldwins Essay nachlesen kann – durch Abneigung miteinander verbunden waren. Alles an diesem Roman ist ambigue, und gerade darin liegt sein Charme. Dass sich diese Lust am Hybriden auch auf die Sprache niederschlägt, versteht sich von selbst.
Die jargongestählte Übersetzerin Pieke Biermann hat sich ins Zeug gelegt und herrausgeholt, was herauszuholen war – das Ergebnis ist ein durchgejazztes semiotisches Gebilde, das sich vom Jiddischen über die Gossensprache bis in die High-brow-Theorie und die Klassiker und wieder zurück kalauert. Vor der Begegnung mit ihrem Vater geht Oreo in die Sauna „Deep Rivers“: „She breathed in flues of fire without flame, exhaled dragon blasts, stirring up sultry harmattans in her private sudatorium. The wax in her ears was turning to honey.“
Pieke Biermann balanciert übersetzerische Treue und Eigenerfindungen geschickt aus und macht daraus: „Flammenlose Feuerschweife beim Ein-, Drachenböen beim Ausatmen, schwüle Harmattanwinde in ihrem körpereigenen Sudatorium. Das Ohrenschmalz kurz vor Bratfettqualität.“ Bei aller Bildung beherrscht Oreo mit ihrem „Cremekekslächeln“ zum Glück jede Menge „Hammer-Moves“, die sie selbst „Bumse“ nennt: „Kop-Zang, Schu-Kik, Aug-Pihk, Kop-Krach“, nicht zu vergessen, „Ei-Bruch“ und „Arm-Zang“. So etwas kann immer nützen.
Fran Ross kehrte nach New York
zurück und starb 1985 im Alter
von nur fünfzig Jahren
Die jargongestählte Übersetzerin
Pieke Biermann hat rausgeholt,
was rauszuholen war
Fran Ross: Oreo. Roman. Aus dem Englischen
und mit Anmerkungen versehen von Pieke
Biermann. Mit einem Nachwort von
Max Czollek.
Dtv, München 2019.
288 Seiten, 22 Euro.
Tochter einer afroamerikanischen Mutter und eines jüdischen Vaters: Fran Ross.
Foto: Fran Ross Estate
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Sie war mit allem viel zu früh dran: „Oreo“, der hinreißende
Debütroman von Fran Ross aus dem Jahr 1974
VON MAIKE ALBATH
Als Fran Ross 1960 mit einem Universitätsabschluss in der Tasche von Philadelphia nach New York umzog, hatte sie den Plan, sich als Journalistin zu etablieren. Die junge Frau war immer eine Überfliegerin gewesen: Highschool-Abschluss schon mit fünfzehn, Stipendiatin der Temple University, Basketballerin. Doch der Plan gelang nur halb. Sie war zwar schon bald in der Intellektuellen- und Künstlerszene unterwegs, tauchte bei Veranstaltungen mit James Baldwin auf und schrieb Artikel für Magazine wie Essence und das Frauensatireblatt Titters, aber ohne ihren Job als Korrektorin von Druckfahnen für den Verlag Simon and Schuster wäre sie nicht über die Runden gekommen. Das änderte sich auch nicht, als sie 1974 endlich ihren ersten Roman „Oreo“ veröffentlichte. Die überdrehte, verbal mit allen Ketten rasselnde Abenteuergeschichte, bei der ein Mädchen nach seinem Erzeuger sucht, ging mehr oder weniger unter. Der Grund? Fran Ross war mit allem viel zu früh dran.
1935 als Tochter einer afroamerikanischen Mutter und eines jüdischen Vaters geboren, saß sie identitär zwischen allen Stühlen. Dass sie diese Existenz auch noch lustvoll auskostete, mit jiddischen Wörtern um sich warf, sich auf griechische Mythen ebenso bezog wie auf den weißen Kanon und aus ihren Vorlieben einen feministischen Schelmenroman zimmerte, war selbst für New Yorker Verhältnisse zu viel. „Oreo“ fand einfach keinen Widerhall. Dabei hätte man das Debüt als Antwort auf Baldwin lesen können, der 1967 in seinem Essay „Negroes are anti-semitic because …“ im New York Times Magazine eine offene Auseinandersetzung zwischen Schwarzen und Juden forderte und schrieb: „Die tatsächliche Frage ist aber, ob Amerikaner bereits eine Identität besitzen oder ob sie ausreichend flexibel sind, eine zu schaffen.“ Allein durch ihre Existenz bewies Fran Ross, was möglich war, aber eine derartig multiple Herkunft besaßen damals nur wenige. Enttäuscht von ihrem Misserfolg ging sie für eine Weile als Gagschreiberin für die Richard-Pryor-Show nach L.A., wo es ihr aber nicht gefiel. Die Show wurde dann ohnehin eingestellt.
Fran Ross kehrte nach New York zurück und starb 1985 mit nur fünfzig Jahren an Krebs. Erst um die Jahrtausendwende wurde ihr Roman von der Dichterin und Literaturwissenschaftlerin Harryette Mullen als eines der wenigen Beispiele für schwarze weibliche Satire wiederentdeckt. Außerdem wuchs jetzt eine Generation heran, die eine ähnliche Haltung vertrat, wie Ross es getan hatte.
Aber auch sonst bietet die Autorin alles auf, was sie an Kenntnissen aus jiddischer und schwarzer Kultur mitbrachte. „Oreo“ ist ein köstliches, sprachexplosives Anti-politische-Korrektheitsprogramm, und ein Genuss für alle, die schon immer postmoderne Romane mochten. Denn identifikatorisch ist hier gar nichts, eher wirkt es so, als habe die Autorin Raymond Queneaus „Zazie in der Metro“ mit „Alice im Wunderland“ verzwirbelt und das Ganze dann durch einen Mythen-Fleischwolf gedreht.
Die 15-jährige Protagonistin Christine alias Oreo entpuppt sich nämlich als eine Art Superwoman in Sandalen, die einen Harlemer Zuhälter im rosa Anzug und Stiefeletten ebenso zur Strecke bringt wie einen grunzenden Satyr, der sie aus Rache bespringen will, was sie aber mit ihren Bärinnenkräften und einer metallenen Schnappvorrichtung an der entscheidenden Stelle verhindern kann.
Noch bevor Fran Ross ihre vorwitzige Hauptfigur als Wiedergängerin des antiken Helden Theseus in Aktion treten lässt, serviert sie uns im ersten Teil die Vorgeschichte ihrer Mischpoke. Der Titel bezieht sich auf den zweifarbigen Keks, der außen schwarz ist und innen weiß. Oreo ist ihrer Erfinderin Ross nicht unähnlich und wächst mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrer Großmutter in Philadelphia auf. Der weiße jüdische Vater, der sinnigerweise Schwartz heißt, hatte sich aus dem Staub gemacht und lebt als Synchronsprecher irgendwo in New York, die Mutter tingelt als Alleinverdienerin durch die Lande und schickt ab und zu Briefe.
Während der schwarze Großvater in dem Moment, in dem er von der Verbindung seiner Tochter mit einem Schlemihl hörte, in seinem Schaukelstuhl erstarrte und seine Körperhaltung seither einem halben Hakenkreuz entspricht, hält die Großmutter sich und ihre Enkel mit köstlichen Gerichten aus allen Küchen der Welt bei Laune. Die jüdische Oma hatte schon im ersten Satz des Buches unter der Kapitelüberschrift „Die schlechte Nachricht zuerst“ per Herzinfarkt einen Abgang gemacht. Nach Diagrammen zur Farbskala von Schwarzen, bizarren Formeln, Aufstellungen von Schokoriegeln, Schilderungen jugendlicher Bewährungsproben und Exzerpten aus der Familienkorrespondenz macht sich Oreo mit dem Segen ihrer Mutter allein nach New York auf.
In der Tasche hat sie nur eine merkwürdige Liste, die sie zu ihrem Vater führen soll. Rotzfrech und superschlau bewältigt das Mädchen sämtliche Widrigkeiten, stellt ihre Qualitäten im Nahkampf unter Beweis und stöbert Samuel Schwartz dann schließlich mit allerlei Tricks und Finten auf, bis die Familienzusammenführung eine unerwartete Wendung nimmt. Es herrscht eine Art ungestümer Hyperrealismus. Die weibliche Inbesitznahme des mythologischen Stoffes, bei der New York zum Labyrinth des Minotaurus wird, ist ein eigener Spaß – wer will, kann das letzte Kapitel „Schlüssel für Schnellleser, Antikenferne etc.“ zuerst lesen.
Fran Ross stößt sowohl schwarze als auch jüdische Leser absichtlich vor den Kopf, missachtet strategisch religiöse und ethnische Empfindlichkeiten, zerfleddert Klischees, unterläuft Gewissheiten. Sie vermischt zwei Milieus, die – wie man in Baldwins Essay nachlesen kann – durch Abneigung miteinander verbunden waren. Alles an diesem Roman ist ambigue, und gerade darin liegt sein Charme. Dass sich diese Lust am Hybriden auch auf die Sprache niederschlägt, versteht sich von selbst.
Die jargongestählte Übersetzerin Pieke Biermann hat sich ins Zeug gelegt und herrausgeholt, was herauszuholen war – das Ergebnis ist ein durchgejazztes semiotisches Gebilde, das sich vom Jiddischen über die Gossensprache bis in die High-brow-Theorie und die Klassiker und wieder zurück kalauert. Vor der Begegnung mit ihrem Vater geht Oreo in die Sauna „Deep Rivers“: „She breathed in flues of fire without flame, exhaled dragon blasts, stirring up sultry harmattans in her private sudatorium. The wax in her ears was turning to honey.“
Pieke Biermann balanciert übersetzerische Treue und Eigenerfindungen geschickt aus und macht daraus: „Flammenlose Feuerschweife beim Ein-, Drachenböen beim Ausatmen, schwüle Harmattanwinde in ihrem körpereigenen Sudatorium. Das Ohrenschmalz kurz vor Bratfettqualität.“ Bei aller Bildung beherrscht Oreo mit ihrem „Cremekekslächeln“ zum Glück jede Menge „Hammer-Moves“, die sie selbst „Bumse“ nennt: „Kop-Zang, Schu-Kik, Aug-Pihk, Kop-Krach“, nicht zu vergessen, „Ei-Bruch“ und „Arm-Zang“. So etwas kann immer nützen.
Fran Ross kehrte nach New York
zurück und starb 1985 im Alter
von nur fünfzig Jahren
Die jargongestählte Übersetzerin
Pieke Biermann hat rausgeholt,
was rauszuholen war
Fran Ross: Oreo. Roman. Aus dem Englischen
und mit Anmerkungen versehen von Pieke
Biermann. Mit einem Nachwort von
Max Czollek.
Dtv, München 2019.
288 Seiten, 22 Euro.
Tochter einer afroamerikanischen Mutter und eines jüdischen Vaters: Fran Ross.
Foto: Fran Ross Estate
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
What a rollicking little masterpiece this book is, truly one of the most delightful, hilarious, intelligent novels I've stumbled across in recent years, a wholly original work . . . I must have laughed out loud a hundred times, and it's a short book, just over 200 pages, which averages out to one booming gut-laugh every other page Paul Auster, Man Booker Prize-shortlisted author of 4 3 2 1