Menschliche Praxis ist an Ein- und Übersichten orientiert, die mit Sprache, Erziehung und Bildung erworben, in wissenschaftlicher Arbeit auf begriffliche oder schematisch-mathematische Allgemeinheit gebracht, beständig transformiert und weiter tradiert werden. Die Geschichte dieses Wissens ist die Geschichte unserer selbst. Zu philosophieren heißt, auf dieses werdende Wissen zu reflektieren. Es heißt, nach seinen Formen, nach den Gestalten seiner Vermittlung mit dem Leben und nach seinen Grenzen zu fragen – sowie nach den Grenzen dieses Fragens selbst. Philosophische Reflexion ist wesentlich kritisch; sie entdeckt und diagnostiziert Ungereimtheiten und Selbsttäuschungen. Ohne sie sind Selbsterkenntnis und Orientierung in unserer wissensbasierten Lebenswelt nicht möglich. Diese Auffassung von Philosophie bestimmt Pirmin Stekeler-Weithofers gesamtes Schaffen. Der Band versammelt Beiträge von Weggefährten, Schülern und Kollegen, deren eigenes Denken mit Stekeler-Weithofers philosophischem Werk im Dialog steht.