Orlando es considerada como una de las grandes novelas del siglo XX. En ella, Virginia Woolf alumbró a uno de los personajes más singulares e inolvidables de la literatura. Desde su nacimiento en la Inglaterra isabelina como varón, Orlando va atravesando épocas y geografías hasta los mismos años en que la autora escribe, en un viaje vital que incluye, asimismo, la transformación de varón a mujer. "Por mucho que le doliese decirlo -pues él amaba la literatura como a su vida-, no podía ver nada bueno en el presente y no tenía esperanza en el futuro", Virginia Woolf.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.08.2015NEUE TASCHENBÜCHER
Der längste
Liebesbrief
So viel Tohuwabohu und Travestie wie in Virginia Woolfs Roman „Orlando“ hat die Literatur seit den seligen Tagen Tristram Shandys nicht mehr gesehen. Die subtile Melodie dieses von einem sprachlichen Feuerwerk begleiteten furiosen Mummenschanzes, unterlegt mit feinstem britischen Humor, musste hiesigen Ohren bislang etwas verborgen bleiben. Mit Melanie Walz’ Neuübersetzung hat ein vermeintlich verstaubter Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert endlich den passenden Sound gefunden. Mit der als staubtrockene Biografie getarnten, rund fünf Jahrhunderte währenden Geschichte eines unsterblichen Helden, der sich im Verlauf der Erzählung als eine entzückende Heldin entpuppt, wollte Woolf nach eigenem Bekunden so richtig „über die Stränge schlagen“. So hatte sie es Lord, pardon Lady Orlandos leibhaftigem Modell, ihrer Freundin und Geliebten Vita Sackville-West angekündigt. Deren Sohn nannte den Roman, der im Übrigen ganze soziologische Abhandlungen zum Thema Sex und Gender ersetzen kann, den „längsten und bezauberndsten Liebesbrief in der Literatur“. Kein Wunder, ist doch hier einfach alles anders. VOLKER BREIDECKER
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biografie. Aus dem Englischen von Melanie Walz. Insel Verlag, Berlin 2015. 304 Seiten, 8 Euro.
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Der längste
Liebesbrief
So viel Tohuwabohu und Travestie wie in Virginia Woolfs Roman „Orlando“ hat die Literatur seit den seligen Tagen Tristram Shandys nicht mehr gesehen. Die subtile Melodie dieses von einem sprachlichen Feuerwerk begleiteten furiosen Mummenschanzes, unterlegt mit feinstem britischen Humor, musste hiesigen Ohren bislang etwas verborgen bleiben. Mit Melanie Walz’ Neuübersetzung hat ein vermeintlich verstaubter Klassiker aus dem vorigen Jahrhundert endlich den passenden Sound gefunden. Mit der als staubtrockene Biografie getarnten, rund fünf Jahrhunderte währenden Geschichte eines unsterblichen Helden, der sich im Verlauf der Erzählung als eine entzückende Heldin entpuppt, wollte Woolf nach eigenem Bekunden so richtig „über die Stränge schlagen“. So hatte sie es Lord, pardon Lady Orlandos leibhaftigem Modell, ihrer Freundin und Geliebten Vita Sackville-West angekündigt. Deren Sohn nannte den Roman, der im Übrigen ganze soziologische Abhandlungen zum Thema Sex und Gender ersetzen kann, den „längsten und bezauberndsten Liebesbrief in der Literatur“. Kein Wunder, ist doch hier einfach alles anders. VOLKER BREIDECKER
Virginia Woolf: Orlando. Eine Biografie. Aus dem Englischen von Melanie Walz. Insel Verlag, Berlin 2015. 304 Seiten, 8 Euro.
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